Klimaschutz
Wasserkrise, Dürre, Malaria – diese Klimafolgen drohen
Ein neuer Oxfam-Bericht warnt vor dramatischen Klimafolgen. Hitze, Dürre und Überschwemmungen könnten bis 2040 drastisch ansteigen.
Unsere Sommer werden immer heißer. 2022 gab es in Europa 60.000 Hitzetote. Ein neuer Oxfam-Bericht mit dem Titel "Water Dilemmas" warnt nun vor dramatischen Klimafolgen.
Die Welt steht vor einer globalen Wasserkrise, deren Ursache der Klimawandel ist. Überflutungen, Dürren und Krankheiten wie Malaria könnten könnte bis 2040 drastisch ansteigen.
Höhere Luftfeuchtigkeit, veränderte Niederschläge
Die Erwärmung der Erdatmosphäre führt zu einer höheren Verdunstung. Infolgedessen wird die Luft immer feucher, aber auch heftigere Stürme und veränderte Niederschläge sind möglich.
Die globale Überhitzung wirkt sich in verschiedenen Regionen auch auf die Wasserversorgung aus. So könnte es dazu führen, dass weniger Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben werden. Gleichzeitig gibt es immer weniger Gelder für Hilfsmaßnahmen.
In Ostafrika könnten die Hitzeperioden bis 2040 um bis zu 15 Prozent intensiver ausfallen und die Niederschläge um acht Prozent steigen. Durch den Wechsel von Trockenheit und extremen Wassermassen können Böden die Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen, stattdessen werden Nährstoffe aus den bereits ausgelaugten Böden gespült und Infrastruktur zerstört.
Massenmigration als Folge
Die Bevölkerung in Ostafrika leidet bereits jetzt unter Armut und Hunger. Die prognostizierte Entwicklung könnte Konflikte um Wasser anheizen und zu einer Massenmigration führen und hätte damit auch Auswirkungen auf Europa. Außerdem könnten bis 2030 50-60 Millionen Menschen mehr von Malaria bedroht sein.
"Die Klimakatastrophe, die durch Öl, Kohle und Gas befeuert wird, kommt bei den Menschen als globale Wasserkrise an. Bereits jetzt sehen wir, dass die weltweite Überhitzung zu mehr Überschwemmungen und Dürren führt. Regionen wie Ostafrika werden in den kommenden Jahren noch härter und häufiger davon getroffen werden. Dazu macht der enorme Mangel an Investitionen in Wasserinfrastruktur diese Länder anfälliger für humanitäre Katastrophen", sagt Serap Altinisik, Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland.
Meeresspiegel steigt in Asien
Auch andere Regionen müssen sich auf intensivere Hitzewellen gefasst machen. Im Nahen Osten könnten diese bis 2040 um bis zu 16 Prozent zunehmen, während Niederschläge deutlich zurückgehen. Asiatische Länder sehen sich gleichzeitig mit dem steigenden Meeresspiegel konfrontiert, der bis zum Jahr 2100 um einen halben Meter ansteigen könnte.
Laut dem Bericht werden nur 32 Prozent der von den Vereinten Nationen veranschlagten humanitären Hilfen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung finanziert. Oxfam appelliert an die Regierungen, in Wassersysteme zu investieren und die von den Vereinten Nationen vorgeschlagenen 114 Milliarden US-Dollar pro Jahr für den Wasser-, Sanitär- und Hygienesektor bereitzustellen.