Salzburg

Wasser steigt – Forscherteam in Höhle eingeschlossen

Seit Stunden kämpfen Retter bei einer Höhle in St. Martin bei Lofer gegen die Zeit. Steigendes Wasser hat eine Forschergruppe eingeschlossen.

Rene Findenig
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In der Lamprechtshöhle bei Weißbach bei Lofer (Pinzgau) sitzen seit Donnerstagabend, 17. Februar 2022, drei Höhlenforscher aus Polen fest.
In der Lamprechtshöhle bei Weißbach bei Lofer (Pinzgau) sitzen seit Donnerstagabend, 17. Februar 2022, drei Höhlenforscher aus Polen fest.
FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com

Seit Donnerstagabend läuft bei der Lamprechtsofenhöhle in St. Martin bei Lofer ein Wettlauf gegen die Zeit: Drei Forscher aus Polen hatten die Höhle im Laufe des Tages betreten, wurden aber von Schmelzwasser in der Höhle eingeschlossen. Der Rückweg ist versperrt, das Wasser steigt, der Kontakt zur angemeldeten Expedition ist abgerissen, berichtet das Land Salzburg in einer Aussendung. "Es handelt sich um Vollprofis von denen mindestens einer die Höhle sehr gut kennt", so die Einsatzleiter.

Die Mitglieder einer angemeldeten Expedition können nicht mehr ins Freie, weil Schmelzwasser in das Gangsystem eingedrungen ist und den Rückweg versperrt.
Die Mitglieder einer angemeldeten Expedition können nicht mehr ins Freie, weil Schmelzwasser in das Gangsystem eingedrungen ist und den Rückweg versperrt.
FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com

"Gefahrloser Rückweg unmöglich"

"Die sehr warmen Temperaturen haben am Donnerstag dazu geführt, dass viel Schmelzwasser in die Lamprechtsofenhöhle eingedrungen ist und den gefahrlosen Rückweg aus dem so genannten 'Forscherteil' – dieser befindet sich im Anschluss an die Schauhöhle – unmöglich machte", so der Lagebericht. Das Wasser sammelte sich demmnach in einer Senke, so Katastrophenschutzreferent Manfred Pongruber und der Einsatzleiter der Höhlenrettung Salzburg, Gernot Salzmann.

"Wir beobachten die Lage, halten den Wasserstand genau im Auge und werden Freitagvormittag mit allen Beteiligten die weitere Vorgehensweise besprechen", so die Einsatzleiter. Derzeit können die Rettungskräfte allerdings nur auf einen Rückgang des Wassers hoffen, da kein Kontakt zu den drei Forschern besteht. "Wir sind aber optimistisch, weil sie bestens ausgerüstet sind, als Vollprofis mit der Situation umgehen können und es in der Höhle Rettungsnischen mit Decken sowie Notausrüstung gibt", so die Rettungskräfte.

"Sie werden alles unternehmen"

"Die drei Männer wollten die tektonische Beschaffenheit der Region erkunden, was in der Höhle genauer zu dokumentieren ist", erklärte Monika Feichtner, Leiterin der Salzburger Höhlenrettung. Geologe und Höhlenretter Wolfgang Gadermayr betonte: "Wir rechnen aus derzeitiger Sicht damit, dass das Wasser sich durch die kälteren Temperaturen bis zum Nachmittag zurückziehen könnte und der Weg wieder frei ist." "Sie werden alles unternehmen, um die Forscher gesund wieder ans Tageslicht zu bringen", sagte der Pinzgauer Bezirkshauptmann und Einsatzleiter Bernhard Gratz über die Rettungskräfte.

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