Hurrikan "Milton"
"Was wir wahrscheinlich finden werden, sind Leichen"
Hurrikan Milton hat den US-Bundesstaat Florida mit voller Wucht getroffen. Er brachte Tod und Verwüstung. Mehrere Menschen kamen ums Leben.
In Bradenton, Florida, ist es nun vier Uhr morgens. Polizeichefin Melanie Bevan spricht über die dramatische Lage. Ihr Team hat in den letzten drei Tagen das gesamte Büro evakuiert. Über 45.000 Beweisstücke, Waffen und Ausrüstungsgegenstände wurden in Sicherheit gebracht – alles als Vorbereitung auf den Monster-Hurrikan "Milton".
"Wirklich schlimm da draußen"
Jetzt beobachten die Beamten den Anstieg des Manatee River aus einem sturmsicheren Gebäude, während Windböen mit bis zu 180 km/h durch die Stadt fegen. "Wir sehen Dächer und Bäume fliegen. Es ist wirklich schlimm da draußen", berichtet Bevan gegenüber BBC. Noch immer kämpft die Stadt mit den Folgen des letzten Hurrikans Helene.
Auf die Frage, wie man denen helfen will, die nicht evakuiert haben, antwortet Bevan: "Es wird keine Rettung sein, sondern eine Bergung. Was wir wahrscheinlich am Morgen finden werden, sind Leichen." Die Polizei habe die Bewohner gebeten, ihre Namen und den Kontakt der nächsten Angehörigen mit einem schwarzen Marker auf ihren Armen zu schreiben – "damit wir jemanden finden, der sie abholen kann".
"Wir wissen nicht, was uns erwartet"
In Florida warten die Behörden unterdessen auf das Tageslicht, um das Ausmaß der Schäden durch Hurrikan "Milton" in ihren Städten zu beurteilen. Der Sturm wütet weiterhin im Bundesstaat.
"Wir wissen nicht, was uns erwartet, wenn es hell wird", sagte Guido Maniscalco, Vorsitzender des Stadtrats von Tampa, am Donnerstagmorgen im Gespräch mit CNN. Er berichtete von starken Windböen, die in der Nacht zu hören waren. "Der Wind ist beängstigend. Ich habe so etwas noch nie gehört, und ich lebe mein ganzes Leben in Tampa", erklärte Maniscalco. Die größte Sorge in der Region sei die Sturmflut und deren möglichen Folgeschäden.
Bill Truex, Kommissar des Charlotte County, berichtete, dass die Einsatzkräfte bereitstehen, um bei Tagesanbruch den Betroffenen zu helfen. "Wir haben kein Spital im Umkreis von 30 Meilen, das geöffnet ist", sagte er. Sowohl das Spital in Charlotte County als auch das in Englewood wurden vorsorglich vor dem Sturm geschlossen.
Auf den Punkt gebracht
- Hurrikan Milton hat Florida schwer getroffen und Tod sowie Verwüstung hinterlassen, wobei mehrere Menschen ums Leben kamen
- Die Behörden bereiten sich auf das Schlimmste vor und erwarten bei Tagesanbruch, Leichen zu finden, während sie weiterhin mit starken Windböen und der Gefahr von Sturmfluten kämpfen