Formel 1
Was passiert, wenn es kein Sotschi-Qualifying gibt?
Das Formel-1-Wochenende von Sotschi könnte im Wetter-Chaos versinken. So sieht der Notfall-Plan aus, wenn das Qualifying ins Wasser fällt.
Die beiden Freien Trainings am Freitag hatten noch planmäßig abgehalten werden können. An der russischen Schwarzmeer-Küste hatte es angenehme 18 Grad, war es leicht bewölkt. Doch am Samstag soll das Wetter komplett umschlagen. Für den zweiten Tag des Wochenendes sind sintflutartige Regenfälle angesagt. Auch am Sonntag soll es noch regnen, allerdings nicht mehr so stark.
Qualifying auf der Kippe
Fans zittern nach den Erfahrungen von Spa bereits vor einem zweiten Regen-Debakel. Allerdings dürfte der Samstag zum größeren Problem werden. Schon jetzt steht das Qualifying auf der Kippe. Genauso wie das dritte Freie Training am Samstagvormittag.
Die Motorsport-"Königsklasse" hat jedenfalls zwei Alternativen, sollte das Qualifying nicht plangemäß am Samstag, 14 Uhr, ausgetragen werden können. Entweder eine Verlegung auf den Sonntagvormittag, oder eine Absage.
Zuletzt wurde im Rahmen des Grand Prix von Japan 2019 das Qualifying nicht plangemäß ausgetragen. In Suzuka hatte ein Taifun das Zeittraining verhindert. Es konnte allerdings am Sonntagvormittag nachgeholt, der Große Preis planmäßig über die Bühne gebracht werden.
Trainings-Ergebnis als Startaufstellung?
Doch was passiert, wenn das Qualifying auch am Sonntag nicht ausgetragen werden kann? Oder gleich komplett gestrichen wird? Da hilft ein Blick ins Regelbuch der Motorsport-"Königsklasse". Dort ist klar festgehalten, was passiert, wenn das Zeittraining ins Wasser fällt: dann würde die letzte komplett absolvierte Session zur Ermittlung der Startaufstellung hergenommen werden.
Für das Wochenende in Sotschi würde das bedeuten, dass das Ergebnis des Freitagnachmittags auch die Startaufstellung ergeben könnte. Sofern das dritte Training am Samstagvormittag - wie vorhergesagt - dem Regen zum Opfer fällt.
Bottas könnte Pole erben
Damit könnte wohl vor allem Mercedes gut leben. Valtteri Bottas würde dann als Schnellster der Session auch die Pole Position erhalten, Platz zwei ginge an WM-Leader Lewis Hamilton. Pierre Gasly im Alpha Tauri und Lando Norris im McLaren würden die zweite Startreihe bilden.
WM-Leader Max Verstappen fuhr im Freitagnachmittagstraining zwar die sechstschnellste Zeit, wird nach einem Tausch der gesamten Power-Unit allerdings vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen. Sergio Perez im zweiten Red Bull würde nach den Rückversetzungen von Verstappen und Ferrari-Pilot Charles Leclerc von Rang neun aus ins Rennen gehen.
Einen vergleichbaren Fall hatte es bereits beim Großen Preis der USA 2015 gegeben. Das Qualifying war damals aufgrund des starken Regens nach dem Q2 abgebrochen worden. Das Ergebnis des zweiten Qualifying-Abschnitts hatte dann auch die Startaufstellung ergeben.