Bestürzende Prognosen

Warum wir Menschen bald weniger zu essen haben werden

Bis zum Jahr 2050 könnte sich die globale Nahrungsmittelproduktion halbieren – Grund sei die vom Klimawandel ausgelöste Wasserkrise.

Bernd Watzka
Warum wir Menschen bald weniger zu essen haben werden
Dürre gefährdet die Herstellung von Grundnahrungsmitteln in vielen Regionen unserer Erde.
Hagelversicherung

Mehr als die Hälfte der weltweiten Nahrungsmittelproduktion droht innerhalb der kommenden 25 Jahre wegzufallen, da unser Planet von einer "sich rasch verschärfenden Wasserkrise" erfasst ist.

Um dies zu verhindern, müssten "dringend" Maßnahmen ergriffen werden, um die Wasserressourcen zu schützen und die Zerstörung der Ökosysteme, von denen unser Süßwasser abhängt, zu beenden, warnen Experte.

Wasserknappheit verschlimmert sich

Die Hälfte der Weltbevölkerung leidet bereits unter Wasserknappheit und diese Zahl dürfte mit der Verschärfung der Klimakrise noch weiter steigen, heißt es im neuen Bericht der Global Commission on the Economics of Water.

Bedarf um 40 Prozent höher als Angebot

Bis zum Ende des Jahrzehnts werde der Bedarf an Süßwasser das Angebot um 40 Prozent übersteigen, weil die weltweiten Wassersysteme einer "beispiellosen Belastung" ausgesetzt seien, so die Forscher.

Pro-Kopf-Tagesverbrauch bei 4.000 Litern

Während für Gesundheit und Hygiene eines jeden Menschen bis zu 100 Liter pro Tag erforderlich sind, benötigen die Menschen tatsächlich 4.000 Liter pro Tag, um sich ausreichend zu ernähren und ein menschenwürdiges Leben zu führen.

In den meisten Regionen könne diese Menge nicht vor Ort erreicht werden, sodass die Menschen auf den Handel (Lebensmittel, Kleidung und Konsumgüter) angewiesen sind, um ihren Bedarf zu decken – so komme es zum 4.000-Liter-Bedarf.

"Radikales Umdenken" notwendig

"Wir müssen radikal darüber nachdenken, wie wir die Süßwasserquellen bewahren, wie wir sie effizienter nutzen und wie wir allen Gemeinschaften, auch den Schwächsten, Zugang zu Süßwasser verschaffen können", sagte Tharman Shanmugaratnam von der Wasser-Kommission.

Weltweit größte Studie über Wasserkrise

Die "Global Commission on the Economics of Water" stützt sich auf Dutzende Wissenschaftler und Ökonomen, um einen Überblick über den Zustand der globalen hydrologischen Systeme und deren Verwaltung zu erhalten.

Ihr Bericht ist die größte globale Studie, die alle Aspekte der Wasserkrise untersucht und den politischen Entscheidungsträgern Abhilfemaßnahmen vorschlägt.

Wasser ist Klima-Opfer "Nummer eins"

Die Ergebnisse der Studie seien "überraschend drastisch", sagte Johan Rockström vom renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. "Wasser ist das Opfer Nummer eins der Klimakrise. Umweltveränderungen, die wir jetzt auf globaler Ebene beobachten, gefährden die gesamte Stabilität der Erdsysteme", sagte er.

Feuchtigkeitsprobleme führen zu Dürren UND Hochwasser

Die Klimakrise manifestiere sich in erster Linie in Dürren und Überschwemmungen. "Wenn man an Hitzewellen und Brände denkt, sind die wirklich harten Auswirkungen auf die Feuchtigkeit zurückzuführen – bei Bränden trocknet zuerst die Landschaften aus, damit sie brennen kann", erklärt Rockström.

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    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Die globale Wasserkrise, ausgelöst durch den Klimawandel, könnte bis 2050 die weltweite Nahrungsmittelproduktion halbieren, da die Wassersysteme einer beispiellosen Belastung ausgesetzt sind
    • Experten fordern dringende Maßnahmen zum Schutz der Wasserressourcen und ein radikales Umdenken in der Nutzung und Verteilung von Süßwasser, um die drohende Katastrophe abzuwenden
    bw
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