Wien
Warum sich Wiens Bürgermeister vorm Ferienende fürchtet
Die Impfkampagne ist ins Stocken geraten. Dazu bereiten Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die Reiserückkehrer Sorge.
Um der sinkenden Zahl der Impfwilligen entgegenzuwirken, greift die Stadt Wien zu immer kreativeren Impfangeboten. So gibt es neuerdings die Möglichkeit, sich nicht nur in Impfstraßen, Impfboxen oder bei niedergelassenen Ärzten sein "Jaukerl" abzuholen, sondern auch in Impfbussen, Impfbooten - und seit heute auch im Impf-Stephansdom ("Heute" hat berichtet).
Dynamische Steigerung befürchtet
Im Interview mit Puls24 bekräftigt Bürgermeister Michael Ludwig einmal mehr, wie wichtig es ist, vom niederschwelligen Impfangebot Gebrauch zu machen. Auch wenn es trotz steigender Corona-Zahlen noch keinen Grund zur Panik gebe, blickt der Wiener Stadtchef mit Sorge in Richtung Ferienende.
"Wir können noch nicht abschätzen welche Auswirkungen die Reisetätigkeit auf die Zahlen haben wird. Doch ich fürchte, es wird eine dynamische Steigerung geben. Wahrscheinlich wird vielen Menschen erst dann die Ersthaftigkeit der Situation bewusster werden, wenn gezeigt wird, welche Auswirkungen das Coronavirus hat - unmittelbar auf Erkrankte, aber auch was Long-Covid betrifft, mit Wirkungen, die Jahre später noch andauern", so Ludwig.
Gurgeln soll weiter gratis bleiben
Von einem Ende der Gratis-Coronatests, wie es die Ärztekammer fordert und Deutschland nun beschlossen hat, hält der SPÖ-Stadtchef wenig. Solange nicht ein noch größerer Prozentsatz der Wiener durchgeimpft sei - mit Stand 10. August sind 52,7 Prozent vollimmunisiert -, wird Testen in Verbindung mit einem strikten Contact Tracing die einzige Möglichkeit sein, eine Verbreiterung des Virus zu verhindern.
"Wir haben mit "Alles gurgelt" etwas Einmaliges geschaffen, das gibt es in dieser Form in keiner Millionenstadt, das ist vielen Wienern gar nicht bewusst... und das möchte ich beibehalten. Ich werde mich sehr dafür einsetzen, dass wir auch im Herbst dieses Angebot kostenfrei anbieten können", so Ludwig im Puls24-Interview abschließend.