Metastasen

Warum sich Brustkrebs in die Knochen ausbreitet

Forscher haben ein In-vitro-Krebsmodell entwickelt, um zu untersuchen, warum sich Brustkrebs auf die Knochen ausbreitet, denn das geschieht zu 53 %.

Heute Life
Warum sich Brustkrebs in die Knochen ausbreitet
Jede Frau sollte einmal jährlich zur Brustkrebsvorsorge.
iStockphoto; Collage: heute.at

Brustkrebs stellt eine große globale Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar. Etwa 80 Prozent der Patientinnen mit primärem Brustkrebs können geheilt werden, wenn sie rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden. In vielen Fällen hat sich der Krebs zum Zeitpunkt der Diagnose jedoch bereits auf andere Körperteile ausgebreitet.

Gute Prognose – Schlechte Prognose

Metastasierter Krebs ist unheilbar und verursacht über 90 Prozent aller krebsbedingten Todesfälle. Bislang gab es keine zuverlässigen In-vitro-Modelle, um zu untersuchen, wie sich Brustkrebs auf sekundäre Organe wie Knochen, Lunge, Leber oder Gehirn ausbreitet. Forscher der Universität Tampere (Finnland) und des Izmir Institute of Technology (Türkei) haben ein In-vitro-Krebsmodell entwickelt, um zu untersuchen, warum sich Brustkrebs auf die Knochen ausbreitet.

Zu 53 Prozent Ausbreitung auf Knochen

"Brustkrebs breitet sich am häufigsten in die Knochen aus, mit einer geschätzten Rate von 53 Prozent, was zu schweren Symptomen wie Schmerzen, Knochenbrüchen und Kompressionen des Rückenmarks führt. Unsere Forschung liefert ein Labormodell, das die Wahrscheinlichkeit und den Mechanismus der Knochenmetastasenbildung in einem lebenden Organismus abschätzt. Dies fördert das Verständnis der molekularen Mechanismen der Knochenmetastasenbildung bei Brustkrebs und legt den Grundstein für die Entwicklung präklinischer Instrumente zur Vorhersage des Knochenmetastasenrisikos", sagt Burcu Firatligil-Yildirir, Erstautorin der Studie. Die Studie wurde in PLOS One veröffentlicht.

Österreichisches Brustkrebs-Früherkennungsprogramm

Mit 1. 1. 2014 wurde auch in Österreich das bereits EU-weit etablierte Brustkrebs-Früherkennungsprogramm eingeführt. Dieses Programm richtet sich an die gesunde, vermeintlich nicht an Brustkrebs erkrankte Frau, die bei der letzten Mammografie einen unauffälligen Befund hatte, bzw. an jene Frauen (ab 40), die noch nie bei der Mammografie waren. Diese Frauen werden zur sogenannten "Vorsorge-Mammografie" eingeladen. Frauen, die ohnedies alle 2 Jahre eine Mammografie durchführen ließen, sind selbstverständlich ebenfalls mit einbezogen.
Frauen zwischen 45 und 74 erhalten ein offizielles Schreiben als Erinnerung zur Mammografie sowie eine Auflistung von radiologischen Stellen, die an dem Programm teilnehmen.
Mehr Informationen: www.frueh-erkennen.at
WICHTIG: Sollten Sie ungewöhnliche Veränderungen an der Brust sehen oder ertasten, ist eine zeitnahe Abklärung angeraten.

Auf den Punkt gebracht

  • Brustkrebs stellt eine große globale Herausforderung dar, da sich der Krebs oft bereits zum Zeitpunkt der Diagnose auf andere Körperteile ausgebreitet hat, was zu einer hohen Sterblichkeitsrate führt
  • Forscher der Universität Tampere und des Izmir Institute of Technology haben ein In-vitro-Krebsmodell entwickelt, um die Mechanismen der Knochenmetastasenbildung bei Brustkrebs zu untersuchen, was das Verständnis und die Vorhersage des Metastasenrisikos verbessern soll
red
Akt.
Mehr zum Thema
An der Unterhaltung teilnehmen