Politik

Warum jetzt Aus für freies Reisen in Österreich kommt

Ab Freitag gelten neue Reise-Regeln für Österreich – es kommen zusätzliche Kontrollen. "Heute" hat den Überblick.

Teilen
Die Brenner Autobahn A13 in Tirol.
Die Brenner Autobahn A13 in Tirol.
Johann Groder / EXPA / picturedesk.com

Österreich verhängt im Kampf gegen eine Ausbreitung der Corona-Mutationen nun doch schärfere Maßnahmen in Tirol. Aus dem Bundesland sei – von Osttirol abgesehen – vom kommenden Freitag an für zehn Tage eine Ausreise nur noch mit negativem Corona-Test möglich, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz. Der Ausbruch der südafrikanischen Variante sei derzeit der größte bekannte derartige Fall in der EU. Wenn sich so eine Mutation schnell und stark ausbreite, werde das erneut viele Menschenleben kosten, so Kurz. "Und der Weg zur Normalität wird sich noch einmal um Monate verzögern."

Das Bundesland hatte sich in den vergangenen Tagen teils vehement gegen eine Sonderbehandlung in Österreich gewehrt. Am Montag sprach die Bundesregierung in Wien eine Reisewarnung für das Bundesland aus. Diese hat jedoch nur einen Appell-Charakter. Nun folgte die Nachschärfung.

Machtprobe zwischen Bund und Land

Die südafrikanische Mutation, die als ansteckender gilt, ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Tirol bisher in rund 300 Fällen nachgewiesen worden. Die Zahl der aktiven Fälle betrage 129. Das Land ging bisher von geringeren Zahlen aus.

Fahrten aus Tirol werden nur noch mit einem verpflichtenden Corona-Test möglich sein, der nicht älter als 48 Stunden ist. Die Maßnahmen gelten ab Freitag und für zehn Tage befristet. "Tirol liegt in der 7-Tages-Inzidenz derzeit unter dem Wert von Österreich", erklärte Kurz. Tirol stehe zudem besser da, als andere Bundesländer. Ausnahmen gelten nur für Osttirol und Kinder.

Damit werden Österreicher beim Reisen innerhalb Österreichs kontrolliert. Bisher hatte es nur Überprüfungen von Personen gegeben, die ins Land einreisen wollen. Und es sind noch Fragen offen. Etwa wie mit Transitreisenden verfahren wird, die etwa nur Güter durch Tirol transportieren. Oder Menschen, die aus dem Rest Österreichs nach Vorarlberg fahren wollen. Private Urlaube sind weiterhin nicht erlaubt – es gilt ein Beherbergungsverbot.

Machtkampf

Das Vorgehen in Tirol hat sich in den vergangenen Tagen zu einer Machtprobe zwischen dem Bund und dem Land entwickelt. In dem Bundesland hatte sich eine Allianz aus Politik und Wirtschaft gegen zusätzliche Schritte ausgesprochen. Vielmehr sei das vom Land aufgelegte Maßnahmen-Paket ausreichend, hatte Landeschef Günther Platter (ÖVP) argumentiert. Dazu gehören der Aufruf zu Massentests, ein noch stärkerer Schutz von Alten- und Pflegeheimen und eine Coronatest-Pflicht für Skifahrer, die Seilbahnen benutzen wollen.

Zum Wochenauftakt waren in Österreich nach sechs Wochen Lockdown alle Geschäfte und Friseure, die Schulen und Museen wieder geöffnet worden. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag zuletzt bei etwa 1200. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt in Österreich aktuell 104.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS