Spektakuläres Zukunftsprojekt

Warum in Wien 3.000 Meter tief in die Erde gebohrt wird

Klingt wie aus einem Science-Fiction-Film: Für Wiens erste Tiefengeothermie-Anlage bohren Spezialisten mehr als drei Kilometer in die Erde hinein.

Bernd Watzka
Warum in Wien 3.000 Meter tief in die Erde gebohrt wird
Geothermie-Bohrungsanlage in Wien-Donaustadt.
Wien Energie / Johannes Zinner

Eine Reise ins Innere der Erde – zumindest ein Stückerl weit: "deeep", ein Gemeinschaftsunternehmen von Wien Energie und OMV, wird in der Donaustadt einen Bohrplatz für Wiens erste Tiefengeothermie-Anlage errichten.

Klimaneutrale Fernwärme ab 2028

Die Bohrungen selbst werden im Winter 2024/2025 beginnen. Mit der geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2028 wird die Anlage fürs Erste bis zu 20.000 Wiener Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme versorgen. Dies entspreche einer Einsparung von 54.000 Tonnen CO2 pro Jahr.

Ziel ist die Versorgung von 200.000 Haushalten

Ziel sei es, im Laufe der 2030er-Jahre bis zu 200.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme aus der Tiefengeothermie versorgen zu können. In Summe sollen 2040 etwa ein Viertel der Fernwärme-Gesamterzeugung mit der Tiefengeothermie abgedeckt werden.

"Wir drehen an vielen Schrauben"

"Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Um diese erfolgreich zu meistern, drehen wir an vielen Schrauben", so Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit und Wiener Stadtwerke.

Für die Nutzung von Tiefengeothermie habe Wien beste Voraussetzungen: "Mit dem Aderklaaer Konglomerat haben wir ein Thermalwasservorkommen, das so groß ist, um bis zu 200.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme zu versorgen", so Hanke.

Veranschaulichung der Bohrtiefe bei Tiefengeothermie.
Veranschaulichung der Bohrtiefe bei Tiefengeothermie.
Wien Energie

Zeichen für Klimaschutz

Die nun startende Errichtung von Wiens erster Tiefengeothermie-Anlage sei ein "weiterer, wichtiger Meilenstein" und setze zugleich ein "starkes Zeichen für den Klimaschutz und die Unabhängigkeit unserer Energieversorgung", unterstrich Hanke.

Tiefengeothermie ist "Puzzleteil"

"Wir kommen unserem Ziel der Klimaneutralität 2040 damit einen großen Schritt näher. Die Tiefengeothermie ist ein wichtiges Puzzleteil, Wien Energie wird in diese erneuerbare Energieform allein in den nächsten fünf Jahren rund 170 Millionen Euro investieren", so Hanke.

Der Umbau des gesamten Energiesystems ist eine Mammut-Aufgabe, aber er ist für ein energieautarkes Wien alternativlos.
Peter Hanke
Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit und Wiener Stadtwerke

Heißwasser aus 3.000 Meter Tiefe für nachhaltige Zukunft

Die Tiefenbohrungen, die Herzstück der Anlage sind, werden mehr als 3.000 Meter in das Erdinnere geführt, um das Heißwasser für die Wärmegewinnung zu nutzen. Die OMV bringe dabei ihre "Kompetenz in der Exploration und Förderung sowie ihre Kenntnisse der Geologie des Wiener Beckens" ein.

Geothermie-Bohrungsanlage im 22. Bezirk.
Geothermie-Bohrungsanlage im 22. Bezirk.
Wien Energie / Johannes Zinner

Nachhaltige Energie für Wien

Auf dem Weg "Raus aus Gas" setzt die Stadt Wien auf eine Vielzahl an nachhaltigen Energiequellen: Neben der Tiefengeothermie wird sich die Fernwärme 2040 aus Abwärme, Großwärmepumpen, der Müllverbrennung und erneuerbaren Gasen wie Wasserstoff zusammensetzen.

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    Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • In Wien wird für die erste Tiefengeothermie-Anlage mehr als 3.000 Meter tief in die Erde gebohrt, um ab 2028 bis zu 20.000 Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme zu versorgen, mit dem Ziel, diese Zahl in den 2030er-Jahren auf 200.000 Haushalte zu erhöhen
    • Dieses Projekt, das von Wien Energie und OMV durchgeführt wird, ist ein wichtiger Schritt zur Klimaneutralität bis 2040 und soll jährlich 54.000 Tonnen CO2 einsparen
    bw
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