Energiewende in Österreich

Geothermie – 95 Prozent des Potenzials ungenützt

Geothermie gilt als Hoffnungsträger für die Energiewende. Österreich würde sein Potenzial kaum nützen, so "Geothermie Österreich".

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Geothermie – 95 Prozent des Potenzials ungenützt
Island (im Bild die Anlage in Krafla) deckt mehr als ein Viertel seines Strombedarfs mit Geothermie.
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Um die Auswirkungen der globalen Klimakrise weiter einzudämmen, werden CO₂-freie Energieformen immer wichtiger. Eine davon ist Erdwärme, das ist im zugänglichen Teil der Erdkruste gespeicherte thermische Energie. Mit Geothermie-Anlagen lassen sich ganze Großstädte mit Warmwasser versorgen.

In Zeiten der Energiewende wird die im Gegensatz zu Wind und Sonne grundlastfähige Stromerzeugung aus Geothermie immer wichtiger. Island deckt mehr als ein Viertel seines Strombedarfs damit, Neuseeland knapp ein Fünftel. Österreich würde sein Potenzial kaum nützen, so "Geothermie Österreich". Laut dem Verein sind es lediglich fünf Prozent des vorhandenen Potenzials.

Nur fünf Prozent des Potenzials genutzt

In Österreich wird Geothermie großes Potenzial für die Energiewende zugesprochen. Generell lässt sich sagen, dass sich die günstigsten thermischen Untergrundbedingungen in den "Thermenregionen" Ost- und Südostösterreichs, im Wiener Becken, im Inn- und Hausruckviertel und in der Gegend von Bad Gastein befinden.

Unterhalb von Wien wurde ein Reservoir in rund 3.000 Metern geortet. Gefunden wurde das heiße Wasser in einer "Aderklaaer Konglomerat" genannten porösen Gesteinsschicht unterhalb eines Gebiets, das von der Donaustadt bis nach Simmering reicht. Laut einer Schätzung von Wien Energie sollen damit bis 2030 bis zu 125.000 Haushalte mit Wärme versorgt werden.

Geothermie ist jene Energie, die als Wärme in Gestein oder in Grund- und Tiefenwässern gespeichert ist. Konkret wird zwischen oberflächennaher und tiefer Geothermie, die aus einer Tiefe von ab 300 Metern gefördert wird, unterschieden.
Tiefe Geothermie wird in Österreich in Form von natürlichem Thermalwasser für Thermalbäder sowie für die Gewinnung von Heizwärme und Strom genutzt, oberflächennahe Geothermie wird mittels Wärmepumpen direkt verwendet. Die Temperaturen in dieser Tiefe belaufen sich auf etwa 25 Grad Celsius. Dieses Wasser wird für die Heizung beziehungsweise Kühlung von Gebäuden oder technischen Anlagen eingesetzt.

Der Verein Geothermie Österreich schätzt, dass hierzulande der Anteil erneuerbarer Energie in der Fernwärmeerzeugung von 46 (im Jahr 2016) auf bis zu 86 Prozent im Jahr 2050 erhöht werden könnte. Laut dem Verein werden erst fünf Prozent des Potenzials der tiefen Geothermie in Österreich genutzt.

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