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Warum der Ski-Urlaub in den Ferien verboten bleibt

Die Ski-Gebiete in Österreich sind zwar im "harten" Lockdown weiter offen, doch an einen Winter-Urlaub im Land ist dennoch nicht zu denken.

Andre Wilding
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Riesiger Andrang auf die Skigebiete in Österreich
Riesiger Andrang auf die Skigebiete in Österreich
JOHANN STROH / APA / picturedesk.com

Österreich bleibt noch bis 8. Februar noch im "harten" Lockdown! Besonders der Tourismus ist von dieser Entscheidung hart betroffen, denn der Februar ist mit rund 17 Millionen Nächtigungen in einem "normalen" Jahr der wichtigste Monat in der Winter-Saison.

Bereits in den Weihnachtsferien waren die Hotels im Land geschlossen, jetzt fällt auch das Geschäft in den Semesterferien dem Lockdown in Österreich zum Opfer. "Die letzten Wochen waren für uns alle eine sehr schwierige Zeit", so Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer, am Montag im Ö1-Morgenjournal.

Denn: "Wir waren die ersten, die geschlossen wurden und dann waren wir quasi permanent am Sprung, ob wir öffnen können oder nicht. Das war eine riesige emotionale und auch wirtschaftliche Anspannung für die Hoteliers, für die Mitarbeiter, Zulieferer aber auch für unsere Gäste."

Hotels und Appartements bleiben zu

Die Ski-Gebiete bleiben in Österreich zwar auch im Lockdown weiterhin geöffnet (Gesundheitsminister Rudolf Anschober: "Sport im Freien bleibt möglich und wir brauchen auch Bewegung"), einen Winter-Urlaub wird es aber dennoch nicht geben. Hotels bleiben nämlich geschlossen und Appartements dürfen nicht vermietet werden, obwohl es dort kaum einen Kontakt zum Gastgeber gibt.

Susanne Kraus-Winkler zeigt Verständnis und erklärt im Ö1-Morgenjournal: "Es ist schwierig zu sagen, die einen dürfen öffnen und die anderen nicht und wie kontrolliert man das dann. Der Sinn des Lockdowns war ja auch, dass es nicht allzu viel Bewegung zwischen den Bundesländern gibt, um das Virus nicht durch das Land zu tragen. Die Regierung hat sich wohl gedacht, dass es so sein muss, dass so wenig möglich Bewegung über die Bundesländergrenzen hinaus passiert."

Der Fachverband Hotellerie der WKO trägt die Entscheidung der Regierung also mit. "Wir haben schon sehr viel mitgetragen und haben auch versucht, uns auf eine mögliche Öffnung bestmöglich wieder vorzubereiten", stellt Kraus-Winkler in dem Gespräch klar.

Und weiter: "Wir haben die ganzen Präventions- und Hygienekonzepte teilweise bereits vom letzten Lockdown umgesetzt und wir haben auch vorgeschlagen, dass wir neben den Mitarbeitern- auch Gäste-Testungen führen, um einen möglichst sicheren Aufenthalt zu bieten." Dennoch bleiben Tourismus, Gastronomie und Kulturbereiche noch länger geschlossen.

"Hoffen, dass es irgendwann zu einem Ende kommt"

Kraus-Winkler blickt aber bereits nach vorne: "Wir hoffen dennoch, dass es irgendwann zu einem Ende kommt und wir wieder bald Gäste begrüßen können." Der finanzielle Schaden sei dennoch enorm. Finanzminister Gernot Blümel hat bereits zusätzliche Hilfen für Betriebe angekündigt. So wird es laut Blümel unter anderem einen "Ausfallbonus" geben. Aber ist das wirklich ausreichend?

"Der 'Ausfallbonus' ist zusätzlich zu den Unterstützungs-Maßnahmen, die wir bis jetzt zugesagt bekommen haben. Und er soll ein schnell verfügbares und auch einfach beantragbares Überbrückungsgeld sein, um die jetzigen, sehr eng gewordenen Mittel in den Betrieben zu entlasten", so die Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer im Ö1-Morgenjournal.

Klassische Winter-Saison "vorbei"

Für die kleineren Betriebe sei dies durchaus eine "wichtige Hilfe". Aber für die mittleren bis großen Betriebe bzw. die Stadt-Hotellerie sei es dennoch "sehr schwierig". Sollte der Tourismus aber Anfang März wieder aufsperren dürfen, dann könne es für Gäste aus Österreich "eine kleine Winter-Saison" geben. Allerdings nur in jenen Regionen, die üblicherweise bis Ostern geöffnet haben.

Susanne Kraus-Winkler sagt im Ö1-Morgenjournal: "Die klassische Winter-Saison ist vorbei und wir werden auch keine ausländischen Gäste mehr bekommen. Vielleicht wird es noch die Möglichkeit geben, da und dort einen Urlaub anbieten zu können, aber sonst hoffen wir schon auf den Frühsommer, wo Reisen wieder möglich sein sollte."

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