Wien
"Warum bekomm ich kein Parkpickerl und Ukrainer schon?"
Er arbeitet täglich in Wien, wohnt aber in Lilienfeld: Deshalb bekommt Christian S. kein Parkpickerl. Er findet das nicht fair, andere bekommen eines.
"Ich arbeite als Kranfahrer auf einer Baustelle im zweiten Bezirk in Wien", erzählt Christian S. (53). "Obwohl ich in einer Wohnung in Favoriten wohne, bekomme ich kein Parkpickerl", ärgert er sich. Weil er das Haus seiner Eltern in Lilienfeld (NÖ) übernahm, hat er dort seinen Hauptwohnsitz. "Auf meine Nachfrage beim Magistrat wurde mir nur gesagt, dass es für einen Zweitwohnsitz keine Möglichkeit gibt, ein Parkpickerl zu bekommen."
Kein Parkpickerl für Zweitwohnsitz
Was Christian S. in Wien auffällt: "Ich habe einen großen Toyota SUV mit Kennzeichen aus der Ukraine gesehen. Er hatte ein Wiener Parkpickerl auf der Scheibe. Wie kann das sein?", fragt er sich. "Mit einem Nummernschild aus Niederösterreich bekomme ich trotz Zweitwohnsitz kein Parkpickerl." Das Problem würde viele Pendler betreffen.
Parkpickerl für Autos aus Ukraine
Schon ab 9. Mai können nun alle vor dem Krieg Geflüchteten mit Hauptwohnsitz in Wien auf den jeweiligen Magistratischen Bezirksämtern einen Parkpickerl-Antrag stellen, heißt es dazu aus der zuständigen MA 65 (Rechtliche Verkehrsangelegenheiten). "Laut Erlass des zuständigen Bundesministeriums können Fahrzeuge mit ukrainischen Kennzeichen gemäß §79 KFG ein Jahr lang ohne Ummeldung in Österreich verwendet werden." Auch Flüchtlinge müssen zahlen, bekommen das Parkpickerl nicht umsonst.
"Hilfe für Geflüchtete"
"Aufgrund des schrecklichen Krieges in der Ukraine, bemüht sich die Stadt Wien um rasche und adäquate Hilfeleistungen für Geflüchtete", so ein Sprecher der MA 65 zu "Heute". "Dazu zählt auch die Schaffung einer gangbaren Lösung für das Abstellen von Autos mit ukrainischem Kennzeichen."