Spieletests

"Warpips" im Test – simpel, aber süchtig machend

Daedalic Entertainment und Skirmish Mode Games haben den Pixel-Krieg in "Warpips" nach dem Early Access auf PC nun auf allen Plattformen losgelassen. 

Rene Findenig
"Warpips" hat es nun auch auf Konsolen geschafft – und bietet Pixel-krieg mit Suchtfaktor.
"Warpips" hat es nun auch auf Konsolen geschafft – und bietet Pixel-krieg mit Suchtfaktor.
Daedalic Entertainment

"Warpips" startete im April in den Early Access auf Steam, nun ist es auch für Konsolen zu haben. Das Pixel-Krieg-Game hat dabei einen besonderen Anspruch: Einerseits wollen die Entwickler strategische Tiefe und Komplexität bieten, andererseits soll das Spiel für jedermann bereits in den ersten Spielminuten erlernbar sein. Das Einarbeiten in Mechaniken und Funktionen, das man aus anderen Strategie-Games kennt, soll fast komplett wegfallen. So soll es möglich sein, auch einfach mal zwischendurch eine schnelle Partie zu zocken, ohne sich in die Technik vertiefen zu müssen – und Spaß zu haben.

Täuschen darf man sich von "Warpips" allerdings nicht lassen. Hinter der simplen 2,5D-Aufmachung, die nur in einigen kleinen Videosequenzen zu 3D wechselt, und mit leicht pixeligen Einheiten sowie einem spartanisch wirkenden Kommandozentrums-Menü, in dem Einheiten hergestellt und Befehle erteilt werden können, verbirgt sich ein Strategiespiel, das enorm viel Taktik verlangt und gigantischen Spielspaß bietet. Zocker bauen sich darin eine Einsatztruppe auf, wählen sich eine Superwaffe aus einem großen Arsenal und lassen sie auf eine gegnerische Basis los. So weit, so simpel.

Einfach, aber die Taktik hat es dennoch in sich

Komplexer wird es, wenn man das Gameplay betrachtet. Der Spieler kann zwar verschiedenste Einheiten herstellen und erscheinen lassen, hat aber nicht wirklich direkte Kontrolle über Lauf- und Angriffswege der Truppen. Einerseits versucht man dann, die Basis des Gegners zu überrennen, andererseits das eigene und einzige Gebäude zu schützen. Das Besondere dabei: Taktik kommt nicht über die Platzierung und Bewegung der Einheiten, sondern deren Herstellung ins Spiel. Hat man eine Handvoll Einheiten aus Soldaten und Fahrzeugen gewählt und sich für eine Karte entschieden, tritt man gegen die KI an.

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    "Warpips" hat einen besonderen Anspruch: Einerseits wollen die Entwickler strategische Tiefe und Komplexität bieten, andererseits soll das Spiel für jedermann bereits in den ersten Spielminuten erlernbar sein.
    "Warpips" hat einen besonderen Anspruch: Einerseits wollen die Entwickler strategische Tiefe und Komplexität bieten, andererseits soll das Spiel für jedermann bereits in den ersten Spielminuten erlernbar sein.
    Skirmish Mode Games

    Jedes Match spielt sich dabei unterschiedlich, denn sowohl die Karten, als auch die Ausgangspositionen werden bei jedem Spielstart zufallsgeneriert. Die Einheiten selbst können nur minimal manövriert werden – man kann sie Deckung suchen oder vordringen lassen, wohin sie gehen oder fahren und auf was sie schießen, erfolgt allerdings automatisiert. Der Schlüssel zum Sieg liegt nicht in der Positionierung, sondern der Herstellung. Der Spieler entscheidet, welche Einheiten er baut – ob gleich zu Beginn starke oder schneller und billiger herstellbare schwache.

    Herstellung und Upgrades als Schlüssel zum Erfolg

    Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, einen guten Mix daraus zu finden, Einheiten zu bauen und diese Einheiten auch upzugraden, aber auch darin, an welchen permanenten Boosts man forscht beziehungsweise wie man an neues Geld für weitere Einheiten kommt. Mikro-Transaktionen oder Pay-to-win sind in "Warpips" übrigens tabu, Vorteile kann man sich keine verschaffen, es zählt alleine die schlaueste Vorgangsweise. Wer verliert, muss letztlich in der nächsten Mission ohne die zuvor erarbeiteten Truppen starten. Verliert man drei Runden, startet das Spiel von vorne.

    Jede Runde des Games dauert dabei rund zehn bis 20 Minuten. Auch die einfach gehaltene Grafik gefällt: In den bunten Welten erfreut man sich an Pixel-Einheiten und Retro-Explosionen zu einem minimalistischen Soundtrack. Einige wünsche lässt das Spiel aber vorerst offen. Zum einen wäre da ein Multiplayer äußerst interessant gewesen, zum anderen muss noch an der KI vor allem bei den Fahrtwegen gefeilt werden, denn bisher bleiben Panzer öfters im Gelände hängen. Abseits davon ist "Warpips" aber schon jetzt ein kultiger Pixel-Krieg mit Suchtfaktor, auch auf Konsolen.

    Simpel, spaßig und immer wieder gerne anzuspielen

    Geld zur Einheiten-Herstellung wird im Game übrigens automatisch im Zeitverlauf generiert – und ganz blind muss man nicht in die Runden gehen, denn eine Übersichtsseite zeigt, welche Truppen dem Gegner zur Verfügung stehen werden. Bei den Angriffen selbst dürfen Spieler außerdem auswählen, ob sie Einzelkämpfer oder ganze Trupps losschicken wollen und auch die Angriffe mit Spezialattacken wie Luftangriffen unterstützen. Ziel ist es, alle Schauplätze in der Spielwelt einzunehmen – theoretisch, denn mit jeder Eroberung wird der Feind immer stärker. Das ergibt einen süchtig machenden Endlos-Loop.

    Dass es nicht schnell langweilig wird, liegt dabei nicht nur am simplen Gameplay und der knackigen Herausforderung, sondern auch an der Vielzahl der nutzbaren Einheiten und den auch optisch ständig wechselnden Schauplätzen. Für 20 Euro haben die Macher hier einen echten Hit gelandet, der simpel zu erlernen ist, aber auch auf Dauer Spaß macht. "Warpips" beeindruckt mit dem Konzept "leicht zu lernen, hart zu meistern" und verzichtet dabei auf sämtliche Störfaktoren, sondern konzentriert sich auf das Wesentliche beim Gameplay. 

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