Kärnten
"War Zölibat nicht treu"– schreckliche Wende um Pfarrer
Mit einer pikanten Beichte legte ein Kärntner Pfarrer am Wochenende sein Amt nieder. Jetzt wird bekannt: es laufen Ermittlungen wegen Vergewaltigung!
Schon die Beichte kam überraschend. Ein beliebte Stadtpfarrer aus Kärnten hatte am Wochenende verkündet, dass er ab sofort seiner Gemeinde nicht mehr zur Verfügung stehe. Der Geistliche begründete den vorgeblich freiwilligen Schritt mit einem pikanten Sex-Geständnis: "Ich bin als Priester und Ordensmann meinem Zölibatsversprechen nicht treu gewesen."
Jetzt folgt der nächste Paukenschlag. Offenbar war das nur ein Teil der Wahrheit. Schon seit dem Frühjahr laufen bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck Ermittlungen gegen den 52-jährigen Geistlichen. Wegen Verdachts der Vergewaltigung nach § 201 StGB!
Das bestätigt der Anwalt des mutmaßlichen Opfers, Helmut Graupner, gegenüber "Heute". "Mein Mandant hat heuer Anzeige gegen den Mann erstattet." Der Vorfall soll bereits acht Jahre zurückliegen.
"Kirchenintern ist die Sache bereits vor vielen Jahren bekannt geworden", sagt Graupner weiter. Sein Mandant, ein zur Tatzeit bereits erwachsener Mann, habe sich eine Reaktion der Kirche erwartet. Als diese den Vorfall aber offensichtlich unter ein Leichentuch betten wollte, habe er Anzeige erstattet.
Kein Kommentar
Weitere Details zu dem Vorfall sind nicht bekannt. Nur so viel: In seiner Einvernahme habe der beschuldigte Priester ausgesagt, dass es für ihn eine einvernehmliche Handlung gewesen sei.
Die Seite des zurückgetretenen Stadtpfarrers hüllt sich in Schweigen, weder der 52-Jährige noch seine Rechtsanwältin Gabriele Schubert wollen laut "Kleine" die Causa kommentieren. Es "gibt es keinen Kommentar zu den nicht erwiesenen Anschuldigungen", hieß es nur mit Verweis "auf den Inhalt der öffentlichen Mitteilung (…) auf der Homepage der Diözese Kärnten". Letztere ist aber nicht auffindbar.
Derweil steht es also Aussage gegen Aussage, die Staatsanwaltschaft Innsbruck muss nun klären, was sich damals zugetragen hat. Für den bisher unbescholtenen Stadtpfarrer gilt die Unschuldsvermutung.
Das katholische Zölibat ist die frei gewählte Ehelosigkeit von Pfarrern oder Mönchen, die sich für ein "gottgeweihtes Leben" entschieden haben. Kleriker dürfen demnach keinen Sex und keine Familien haben. In der evangelischen Kirche gibt es diese Regelung nicht.