Obdachloser berichtet
"War von einem Tag auf den anderen auf der Straße"
Manfred hatte einen Job, stand fest im Leben. Dann ging alles ganz schnell: Seine Freundin ging fremd, er verfiel dem Alkohol, wurde obdachlos.
Manchmal kann das Leben unerbittlich sein. Manfred R. lernte in Hinterstoder (Bez. Kirchdorf) Zimmerer: "Damals ist man schon als Lehrbub zum Alkohol gekommen", erzählt er. 1998 ist er aus beruflichen Gründen nach Linz gekommen.
In dieser Zeit sei "noch alles perfekt" gewesen. "Doch wie es der Teufel will, habe ich mich in eine Frau verliebt. Dann bin ich aber draufgekommen, dass sie mir fremdgeht", erzählt Manfred rückblickend. Bittere Folge: "Da war mir die Arbeit dann wurscht!" Er verfiel immer mehr dem Alkohol.
Teufelskreis namens Leben
Nach der zweiten Verwarnung seines Arbeitgebers stand er schließlich ohne Job da. "Ich war von einem Tag auf den anderen auf der Straße", berichtet der begeisterte Eishockey-Fan. "Damals habe ich mir ständig Gedanken gemacht, wie ich es wieder schaffe, aus diesem Teufelskreis herauszukommen."
„Damals habe ich mir ständig Gedanken gemacht, wie ich es wieder schaffe, aus diesem Teufelskreis herauszukommen.“
Diese Zeit war brutal für ihn: "Wenn du heute keine Arbeit, kein Geld, keine Meldeadresse, gar nichts hast, nicht einmal ein Bankkonto: Wie kommt man da jetzt raus?", wusste er oft nicht mehr weiter.
Spenden für Obdachlose
Bereits zum dritten Mal gibt es von "Marie's Packerl voller Wuzelfreude" eine Limited Edition, die auch heuer mit einer Spendenaktion verbunden ist. Dieses Jahr geht der Erlös an die ARGE für Obdachlose.
Den Projektverantwortlichen ist wichtig, Personen ohne Bleibe zu Wort kommen zu lassen, um ihre Geschichte zu erzählen.
Alle Informationen über das Konzept sind hier zu finden.
Gerade allein sei es "schwer". "Hilft einem ein Sozialarbeiter, ist es leichter", so Manfred. Allerdings müsse man zu einem hingehen, selbst aktiv werden. Wohnungslos zu werden, gehe "schneller, als man schauen kann". Der ehemalige Betroffene gibt sich jedoch selbstbewusst: "Jeder hat sein Packerl zum Tragen."
„Jeder hat sein Packerl zum Tragen.“
Kältetelefon der Caritas
Gehen die Temperaturen unter 0 Grad, kann es für obdachlose Menschen lebensgefährlich sein. Zögere nicht und hilf mit!
Oberösterreich: Kälteschutz-Hotline 0732 / 776 767 560
Seine größte Leidenschaft gilt dem Eishockey, er drückt der Mannschaft der Black Wings die Daumen. "Als ich obdachlos war, konnte ich mir nicht so oft ein Spiel anschauen, aber jetzt bin ich fast bei jedem Heimmatch dabei", erklärt der sichtlich stolze Anhänger.
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Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Manfred R., einst fest im Leben stehend, verlor nach einer gescheiterten Beziehung und dem Verfall in den Alkoholismus seinen Job und wurde obdachlos
- Er berichtet von den harten Zeiten auf der Straße und betont, wie wichtig es ist, aktiv Hilfe von Sozialarbeitern zu suchen, um aus dem Teufelskreis herauszukommen