Oberösterreich

Teurer Spaß! Schlüsseldienst verlangte satte 2.000 Euro

Doppelt bitter für eine Frau (41): Sie sperrte sich aus der Wohnung aus, dann wurde sie Opfer von Betrügern. Die gaben sich als Schlüsseldienst aus.

Johannes Rausch
Eine 41-Jährige wurde von einer scheinbaren Schlüsseldienst-Firma um einen hohen Geldbetrag betrogen. (Symbolbild)
Eine 41-Jährige wurde von einer scheinbaren Schlüsseldienst-Firma um einen hohen Geldbetrag betrogen. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Die Oberösterreicherin Maria Berger (Name der Redaktion bekannt, Anm.) ist sauer: Sie wurde von einem vermeintlichen professionellen Unternehmen um sehr viel Geld gebracht. Nach Bericht über Schlüsseldienst-Betrügereien wandte sie sich an "Heute".

Die Frau war gerade in Wien, um auf die Katzen ihrer Schwester aufzupassen. Am Abend wollte sie sich von einem Nachbarn ein Getränk holen und verließ die Wohnung.

Dann fiel die Tür ins Schloss. Als sie bemerkte, dass sich ihr Schlüssel noch drinnen befand, war es zu spät: ausgesperrt. Berger konnte nicht telefonieren, denn auch ihr Handy war in der Wohnung.

Sie läutete wieder beim Nachbarn und bat ihn, einen Schlüsseldienst anzurufen. Er fand im Internet einen Anbieter, den die 41-Jährige mit seinem Handy informierte. Innerhalb einer halben Stunde tauchten zwei Männer auf.

"Sie waren in Privatkleidung und dem Akzent nach kamen sie aus Deutschland", sagt die Angestellte zu "Heute". "Außerdem erwähnten sie, dass sie in Wien und München ein Büro haben."

"Sie waren in Privatkleidung und dem Akzent nach kamen sie aus Deutschland." Maria Berger (41) über die zwei vermeintlichen Schlüsseldienst-Mitarbeiter

Mit einem Dietrich versuchte einer der beiden, die Tür zu öffnen. "Sie haben gesagt, dass es ein Sicherheitsschloss ist und sie Werkzeuge aus ihrer Werkstatt holen müssen", so Berger. Einer blieb da, er wirkte auf die Oberösterreicherin "sichtlich nervös". Dann kam der andere mit einem Bolzenschneider zurück und sagte ihr, dass das Öffnen 2.000 Euro kostet.

"Verzweifelt und nervös"

"Ich war verzweifelt und nervös, weil es die Wohnung meiner Schwester war." Einer der Männer hatte ein Karten-Lesegerät dabei. Den vierstelligen Betrag beglich Berger mit ihrer Bankomatkarte. Dann öffnete er die Tür. Danach stellte der vermeintliche Schlüsseldienst-Mitarbeiter eine Rechnung aus, auf der eine Telefonnummer stand.

Doch dann kam es ihr: "Zirka fünf Minuten später dämmerte es mir, dass das sehr teuer war." Für sie roch es eindeutig nach einer fiesen Abzocke.

"Zirka fünf Minuten später dämmerte es mir, dass das sehr teuer war."

Berger wählte die Nummer auf der Rechnung, doch niemand hob ab. Jetzt war es offensichtlich: "Ich wurde soeben betrogen." Dann ging sie zur nächsten Polizei-Dienststelle und erstattete Anzeige: "Dort wurde mir gesagt, dass es schon mehrere Opfer von Schlüsseldienst-Betrügern gab." Außerdem habe sie keine Chance auf eine Rückerstattung. 

"Auf der Polizei-Dienststelle wurde mir gesagt, dass es schon mehrere Opfer von Schlüsseldienst-Betrügern gab." 

Zum Vergleich: Laut aktuellem Preisvergleich der Arbeiterkammer Oberösterreich kostet eine Türöffnung zwischen 65 und 300 Euro, je nach Aufwand und Zeitpunkt.

Achtung Gaunerei!

Die Oberösterreicherin ist nicht das einzige Betrugsopfer: Die Arbeiterkammer warnt eindringlich vor fiesen Tricks der unseriösen Schlüsseldienst-Firmen. Einige fragwürdige Anbieter nutzen die Notlage unverfroren aus.

Regelmäßig langen bei den Konsumentenschützern Beschwerden von Menschen ein, die von solchen zweifelhaften Unternehmen übers Ohr gehaut werden.

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
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