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Wale attackieren Jacht: "Saßen auf Präsentierteller"
Gleich mehrere Orcas haben vor Marokko eine Segeljacht gerammt. Ein britisches Paar schildert jetzt die bangen Minuten auf dem Atlantik.
"Wir saßen wie auf dem Präsentierteller", schildert Janet Morris (58) die bangen Minuten. Bei einem Segel-Turn vor der Küste Marokkos bei Tanger etwa hatten sie und ihr Partner Stephen Bidwell den Angriff einer Schule Orcas miterlebt. Mehrmals rammten die Meeressäuger ihre Jacht – eine Attacke, die rund eine Stunde lang gedauert haben soll.
Mindestens sechs Tiere sollen daran beteiligt gewesen sein. Vor den geschockten Augen hätten sich die Wale auf im Wasser treibende Trümmer gestürzt.
"Alle waren beeindruckend ruhig, aber innerlich dachten wir uns: 'Oh mein Gott'. [...] Erst später konnten wir unsere Angst auch artikulieren", so die Britin gegenüber der "Daily Mail". Schon vor dem Angriff seien die Wetterbedingungen – steife Brisen und hohe Wellen – beklemmend gewesen.
Kapitän blieb völlig cool
Nur dem stoischen Kapitän sei es laut Stephen Bidwell (58) zu verdanken gewesen, dass an Bord keine Panik ausbrach: "Wir haben unsere Wertsachen und Pässe eingesteckt und waren bereit, die Rettungsboote klarzumachen." Das wurde – anders als bei einer ähnlichen Attacke im Mittelmeer (siehe Box unten) – zum Glück nicht notwendig.
Die Crew schaffte es die 14 Meter lange Jacht in ruhigere Gewässer und damit in Sicherheit zu steuern. Erst im Hafen bemerkten sie, dass die von den Orcas gejagten Trümmer Teile des eigenen Ruders gewesen waren.
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