Österreich
Waldorfschule wirft identitäre Köchin raus
Wegen ihrer politischen Gesinnung soll Caroline S. (42), auf der Frankfurter Buchmesse wurde sie zuletzt von AfD-Politikern als Shooting-Star gefeiert, gekündigt worden sein.
„Im Februar dieses Jahres hat mich der Vorstand meiner Waldorfschule als Schulköchin aus dem Amt entfernt, weil ich ‚auf rechtsradikalen Internetseiten' schreibe", klagt die Ex-Köchin mit Sympathie für die Identitären in einem Blogeintrag der "rechtsintellektuellen" Webpublikation Sezession.de. Das berichtet die "Bezirkszeitung". Daraufhin soll ein Vater in der Generalversammlung der Schule die Aufklärung des Falles gefordert haben, so Sommerfeld.
Elternschaft in Aufregung
Die betroffene Schule reagierte, und ließ alle Eltern die sogenannte "Wiener Erklärung" unterschreiben. Darin distanzieren sich die Waldorfschulen klar von Rassismus, Diskriminierung und Ausländerfeindlichkeit. Was ebenfalls für Aufregung innerhalb der Elternschaft gesorgt haben soll. Besorgte Eltern hätten sich an das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) gewandt, andere waren mit der Entlassung wegen der politischen Einstellung von S. unzufrieden.
Auch S. will sich mit ihrer Entlassung nicht abfinden. Sie wandte sich an die Gleichbehandlungskommission des Frauenministeriums, die in Fällen von Diskriminierung in der Arbeitswelt angerufen werden kann. Die Waldorfschule Wien West wollte sich gegenüber "meinbezirk.at" trotz mehrfacher Anfrage „zu internen Angelegenheiten" nicht äußern.
Brisant: S. ist nicht nur Ex-Schulköchin, sondern auch promovierte Philosophin und Autorin. Im Oktober stellte sie dort gemeinsam mit dem Autor Martin Lichtmesz das Buch „Mit Linken leben" vor – und wurde dafür von AfD-Politikern als Shooting-Star gefeiert. (Red)