Großes Wahlkampf-Finale

Wahl-Thriller – jetzt geht es um allerletzte Stimmen

Heißes Wahlkampf-Finish am Freitag: Gleich sechs Parteien warfen bei ihren Schlusskundgebungen nochmals alles in die Schlacht.

Newsdesk Heute
Wahl-Thriller – jetzt geht es um allerletzte Stimmen
Wollen ins Kanzleramt: Andreas Babler (SP), Herbert Kickl (FP), Karl Nehammer (VP).
picturedesk.com/Hertel/"Heute"-Montage

Das lang erwartete Wahlwochenende ist da. In weniger als 48 Stunden schießen die bunten Balken in Höhe – für die einen Grund zum Jubeln, für die anderen purer Frust. Siegesreden, Koalitionspoker, vielleicht sogar dramatische Rücktritte – in ein paar Tagen wird Polit-Österreich kräftig beben.

Doch zuvor stand für die Spitzenkandidaten das Wahlkampffinale an, am Freitag mobilisierten alle nochmal ihre (potenziellen) Wähler. "Heute" hat den Überblick über alle Schlusskundgebungen:

Ein letzter Korb für Herbert Kickl kam von Bundeskanzler Karl Nehammer.
Ein letzter Korb für Herbert Kickl kam von Bundeskanzler Karl Nehammer.
Sabine Hertel

Kanzler Nehammer: "Es geht am Sonntag um viel"

Begleitet von "Bundeskanzler, Bundeskanzler – hey, hey"-Rufen seiner Anhänger beendete VP-Obmann Karl Nehammer gestern Vormittag den Wahlkampf. Vor der Parteizentrale in der Wiener Lichtenfelsgasse sprach er nochmals von "einer Richtungsentscheidung". Nehammer: "Es geht um viel." Der Wahlkampf habe an Dynamik gewonnen, doch "entscheidend ist nicht die Stimmung, sondern die Stimme des Wählers", so der Kanzler. Parteigeneral Stocker ergänzte: "Es wird ein Fotofinish werden. Wir haben verstanden, was das Land in Zukunft braucht. Die sichere Wahl ist die Volkspartei."

Herausforderer Kickl: "Kreuzerl müsst ihr machen"

Vor historischer Kulisse wärmte sich FPÖ-Chef Herbert Kickl für einen möglicherweise historischen Sieg auf. Wie sein großes Vorbild Jörg Haider im Jahr 1999 trat er am Stephansplatz auf. Zu Beginn gab es einen Gruß an die Demonstranten: "Herzlich willkommen an alle, die daheim nicht mit Messer und Gabel, sondern mit Hammer und Sichel essen." Dann appellierte er an die Bevölkerung: "Investiert eure Stimme in fünf gute Jahre. Wir werden uns für euch das Herz aus dem Leib reißen, aber das Kreuzerl müsst ihr machen."

Herbert Kickl beim FPÖ-Wahlkampffinale. Vor dem Stephansdom gab er ein "heiliges Versprechen" ab.
Herbert Kickl beim FPÖ-Wahlkampffinale. Vor dem Stephansdom gab er ein "heiliges Versprechen" ab.
Sabine Hertel

SP-Chef Babler: "Müssen am 29.9. stärkste Kraft werden"

Den roten Frontmann zog es gestern in die Grüne Mark: Andreas Babler war beim Wahlkampf-Finish der steirischen Landesgruppe um Vize-Landeschef Lang und Regional-Spitzenkandidat Leichtfried am Kaiser-Josef-Platz in Graz mit dabei. Babler gab sich kämpferisch: "Damit Österreich endlich wieder gerechter wird, müssen wir am 29. September stärkste Kraft werden." Heute, Samstag, findet die Schlusskundgebung der Roten am Viktor-Adler-Markt in Wien-Favoriten statt. Auch Partei-Ikone und Wiener Spitzenkandidatin Doris Bures wird mit dabei sein.

Am Samstag folgt das SPÖ-Wahlkampffinale.
Am Samstag folgt das SPÖ-Wahlkampffinale.
SPÖ

Vizekanzler Kogler: "Geht nicht um doofes rechtes Gerede"

Grünes Finale zwischen den Museen am Maria-Theresien-Platz in Wien. Motto: "Ohne Grüne kein Klimaschutz" – für Bundessprecher Werner Kogler die Top-Priorität. "Es geht nicht um Volkskanzler oder sonstiges doofes rechtes Gerede." Klimawandel? "Wir sind die letzte Generation, die etwas dagegen tun kann. Es steht viel auf dem Spiel."

"Ohne Grüne kein Klimaschutz", rief Werner Kogler zu den grünen Anhängen.
"Ohne Grüne kein Klimaschutz", rief Werner Kogler zu den grünen Anhängen.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Meinl-Reisinger: "Wir werden Geschichte schreiben"

Auf der Freyung in Wien rief Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger beim Wahlkampffinale der Pinken noch einmal zu "mutigen Reformen" auf. Sie wolle nicht gegen, sondern FÜR etwas kämpfen, Zuversicht zurückbringen. Und: "Wir werden am Sonntag auf jeden Fall Geschichte schreiben, Neos werden zum vierten Mal in Folge zulegen."

Ist überzeugt von einem Plus am Sonntag: NEOS-Chefin Meinl-Reisinger.
Ist überzeugt von einem Plus am Sonntag: NEOS-Chefin Meinl-Reisinger.
Sabine Hertel

Schweiger: "KPÖ kann den Unterschied ausmachen"

Unweit des Denkmals für die Opfer des Faschismus warb KPÖ-Spitzenkandidat Tobias Schweiger Freitagvormittag am Wiener Reumannplatz um "ein Kreuzerl". Schaffen sie erstmals seit 1959 den Einzug ins Hohe Haus? Schweiger: "Es wird sehr knapp. Die KPÖ kann im Nationalrat einen großen Unterschied für die nächsten fünf Jahre ausmachen."

Die Kommunisten hoffen auf den Einzug ins Parlament – die Chancen stehen schlecht.
Die Kommunisten hoffen auf den Einzug ins Parlament – die Chancen stehen schlecht.
picturedesk.com

"Wir bringen Freude und frischen Wind"

Am Platz der Menschenrechte in Wien-Neubau schäumte BIER-Chef Dominik Wlazny am Freitag noch einmal vor Mut. "Die Bierpartei will Freude, Optimismus und frischen Wind ins Hohe Haus bringen", so der Gründer, der in Umfragen zuletzt deutlich nachgab und ebenso wie die Kommunisten um den Einzug in den Nationalrat bangen muss.

Die Bierpartei will die sechste Partei im Parlament sein.
Die Bierpartei will die sechste Partei im Parlament sein.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
Politik Backstage: Die aktuellen Storys zur Nationalratswahl 2024

Auf den Punkt gebracht

  • Am Freitag endete der Wahlkampf in Österreich mit Schlusskundgebungen von sechs Parteien, die ihre Anhänger mobilisierten
  • Während Kanzler Nehammer von einer "Richtungsentscheidung" sprach, appellierte FPÖ-Chef Kickl an die Wähler, ihre Stimme abzugeben, und SP-Chef Babler forderte Gerechtigkeit
  • Grünen-Chef Kogler betonte den Klimaschutz, Neos-Chefin Meinl-Reisinger rief zu Reformen auf, und KPÖ-Kandidat Schweiger sowie BIER-Chef Wlazny kämpften um den Einzug ins Parlament
red
Akt.
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