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Wagner-Söldner wollen jetzt "nach Warschau marschieren"

Am Sonntag trafen Wladimir Putin und sein Verbündeter Alexander Lukaschenko aufeinander. Der belarussische Präsident äußerte sich zur Wagner-Gruppe.

Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin bei einem Treffen in Sankt Petersburg. 
Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin bei einem Treffen in Sankt Petersburg. 
IMAGO/ITAR-TASS

Das Treffen der beiden Staatsoberhäupter fand in der russischen Metropole Sankt Petersburg statt. Bereits die Begrüßung hielt einiges an Zündstoff im Hinblick auf den Ukraine-Krieg bereit. Lukaschenko zu Putin: "Es gibt keine Gegenoffensive." Putin widerspricht, aber nicht substantiell: "Es gibt sie, aber sie ist gescheitert." Dann kam der belarussische Diktator auf die in seinem Land untergebrachten Wagner-Truppen zu sprechen.

Offiziell wurden die Truppen des Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin nach dem gescheiterten Putsch in das Nachbarland verlegt, um die dortigen Truppen zu trainieren. Prigoschin sprach zuletzt davon, dass sich seine Kämpfer auf eine Reise nach Afrika vorbereiten würden – wo sie in den vergangenen Jahren schon mehrfach in Krisengebiete geschickt wurden. Lukaschenkos Aussagen hören sich da schon etwas anders an: "Die Wagners fangen an, uns zu stressen. Sie sagen: 'Wir wollen in den Westen, lasst uns gehen.' Ich frage, warum sie in den Westen gehen wollen." Darauf sei die Antwort gewesen: "Nun, wir wollen einen Ausflug nach Polen, nach Rzeszow machen."

Will Wagner nach Westen?

Kürzlich hatte ein russischer General im Staatsfernsehen davon gesprochen, dass die Wagner-Kämpfer in zwei Nachbarstaaten von Belarus, die gleichzeitig auch Mitglieder des transatlantischen Militärbündnisses Nato sind, vordringen könnten. Polen hatte bereits nach dem Bekanntwerden der Truppenverlagerungen seine Grenzbewachung aufgestockt, nun kam erstmals auch Litauen ins Spiel. Beim Treffen der beiden Despoten übergab Lukaschenko seinem Gegenüber eine Karte über die Verlegung von Teilen der polnischen Streitkräfte an die Grenzen des EU-Staates. 

Schleppende Gegenoffensive 

Putin und Lukaschenko sehen die ukrainische Gegenoffensive also als gescheitert an. Leere Worthülsen – oder steckt ein Funken Wahrheit im Abgesang an die ukrainischen Streitkräfte? Die im Juni begonnene, lang antizipierte und vorbereitete Gegenoffensive der Ukraine konnte bisher jedenfalls eher mäßige Erfolge verzeichnen. US-Generalstabschef Mark Milley meinte diesbezüglich vor kurzem, die Gegenoffensive sei "weit von einem Misserfolg entfernt". Dennoch werde sie lang, hart und blutig sein, so der US-Militär. Hinderlich seien vor allem die vielerorts weitverbreiteten Bodenminen.

Daher kommen die ukrainischen Truppen nur sehr gemächlich voran. Wenige Meter Bodengewinn werden schon als Erfolg gesehen, von Kilometern nicht zu sprechen. Das frustriert, außerdem kämpfen die Streitkräfte von Präsident Wolodimir Selenski mit Munitionsproblemen – der Nachschub stockt im Verhältnis zu dem, was an der Front verballert wird. Alles in allem scheint sich aktuell wenig zu bewegen, die Weltgemeinschaft darf sich wohl kein allzu rasches Ende des fatalen militärischen Konflikts erwarten. 

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    Am 24. Juni 2023 kam es zum Aufstand der Söldnergruppe Wagner in Russland.
    Am 24. Juni 2023 kam es zum Aufstand der Söldnergruppe Wagner in Russland.
    REUTERS
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