Ukraine

Wagner-Chef wütet: Russen-Heer zieht sich hier zurück

Viel ist nicht mehr übrig von der Stadt, die Bachmut einmal war: Immer noch umkämpft, scheint das Pendel aktuell in Richtung der Ukraine zu schwingen. 

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Ein Satellitenbild zeigt beschädigte Schulen und Wohnhäuser in der umkämpften Stadt Bachmut. 
Ein Satellitenbild zeigt beschädigte Schulen und Wohnhäuser in der umkämpften Stadt Bachmut. 
via REUTERS

Bereits mehrmals hatte Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, erklärt, die ost-ukrainische Stadt Bachmut eingenommen zu haben. Doch die ukrainischen Streitkräfte konnten sich halten, im Zuge einer Gegenoffensive scheinen sie sogar einiges an Boden gut gemacht zu haben. Nun beschuldigt der Wagner-Chef reguläre russische Armeeeinheiten, sich 570 Meter nördlich der Stadt zurückgezogen und dabei die Flanken seiner eigenen Kämpfer offen gelassen zu haben.

Die Nachrichtenagentur Reuters konnte seine Behauptung laut "The Guardian" jedoch nicht überprüfen. Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich nicht dazu. Wagner-Streitkräfte standen und stehen bis heute an der Spitze des Angriffs auf Bachmut – es handelt sich dabei um eine der blutigsten und längsten Schlachten des Krieges.

Prigoschin fühlt sich nicht gehört

Prigoschin hat den führenden russischen Militärs immer wieder vorgeworfen, nicht genug zu tun, um seine Männer zu unterstützen. Er forderte das Verteidigungsministerium dazu auf, alles zu tun, was in deren Macht steht, um die Flanken von Bachmut nach dem angeblichen Rückzug zu schützen.

"Leider haben sich Einheiten des russischen Verteidigungsministeriums bis zu 570 Meter nördlich von Bachmut zurückgezogen und unsere Flanken freigelegt", bemängelt Prigoschin laut "The Guardian" in einer Sprachnachricht. Er appelliere öffentlich an die oberste Führung des Verteidigungsministeriums, weil seine Briefe nicht gelesen würden. Während die Wagner-Gruppe behauptet, sie habe den größten Teil der zerstörten Stadt eingenommen, behauptet die Ukraine, ihre Streitkräfte hätten in den letzten Tagen Gebiete um Bachmut zurückerobert.

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    Getreidefarmer Oleksandr Klepach vor seinem von einem Schützengraben völlig zerfurchten Feld in Snihuriwka, Oblast Mykolajiw, im Februar 2023.
    Getreidefarmer Oleksandr Klepach vor seinem von einem Schützengraben völlig zerfurchten Feld in Snihuriwka, Oblast Mykolajiw, im Februar 2023.
    REUTERS/Lisi Niesner