Ukraine

Wagner-Boss fürchtet Offensive der Ukraine 

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin springt über seinen Schatten und bittet seinen Rivalen, Minister Schoigu, um Unterstützung im Kampf um Bachmut. 

Jewgeni Prigoschin meldete am 8. März 2023 die Einnahme der Osthälfte Bachmuts durch seine Wagner-Söldner. Nun ersucht er Moskau um Unterstützung. 
Jewgeni Prigoschin meldete am 8. März 2023 die Einnahme der Osthälfte Bachmuts durch seine Wagner-Söldner. Nun ersucht er Moskau um Unterstützung. 
REUTERS; liveuamap.com

Im Kampf um die strategisch wichtige ukrainische Stadt Bachmut hat die russische Privatarmee Wagner das Verteidigungsministerium in Moskau zu Hilfe gerufen. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin veröffentlichte einen Brief an Verteidigungsminister Sergej Schoigu, in dem er um Verstärkung bittet.

Gemäß seinen Informationen planten die ukrainischen Streitkräfte Ende März, Anfang April eine großflächige Offensive. Ziel sei es, die Wagner-Truppen von den russischen Streitkräften abzuschneiden.

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    Wagner-Chef <a data-li-document-ref="100255572" href="https://www.heute.at/g/-100255572">Jewgeni Prigoschin</a> in einem Video, das ihn mit russischer Fahne auf dem Rathaus von Bachmut zeigen soll. Es wurde am 3. April 2023 veröffentlicht.
    Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einem Video, das ihn mit russischer Fahne auf dem Rathaus von Bachmut zeigen soll. Es wurde am 3. April 2023 veröffentlicht.
    Concord Press Service/Handout via REUTERS

    Schoigu solle dringend die nötigen Schritte einleiten, um das zu verhindern. Andernfalls habe das "negative Folgen" für die russische Invasion in die Ukraine, warnte Prigoschin. "Gegenwärtig kontrollieren die Wagner-Einheiten rund 70 Prozent von Bachmut und setzen ihre Angriffe fort, bis zur vollen Befreiung". Schoigu und Prigoschin gelten als Rivalen.

    Russen geht die Munition aus

    Verantwortlich für die russischen Rückschläge sei laut britischem Geheimdienst vor allem der Einsatz sogenannter "Remote Anti-Armor Mine Systems" (RAAM). Mit dem System können Panzerabwehrminen bis zu 17 Kilometer vom Abschussort entfernt verstreut werden. Diese wurden von den Ukrainern über und hinter vorrückenden russischen Einheiten abgeworfen, was Chaos ausgelöst habe.

    Auch wird gemunkelt, Russland könne langsam Munition und Raketen ausgehen, während die ukrainische Luftwaffe immer stärker wird. "Russland hat bereits 130 Flugzeuge in der Ukraine verloren, für 1.500 weitere gäbe es Besatzungen, aber diese werden nicht eingesetzt", so der Nato-Beamte. Auch sei seines Wissens nach die Anzahl der Verletzten und Getöteten auf der russischen Seite immens höher. "Diese Zahlen sind um ein Vielfaches höher als die ukrainischen Verluste."

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