Immer mehr Diebstähle
Wagerl-Wahnsinn! "Bei uns stehen zehn oder mehr herum"
Gestohlene Einkaufswagerl machen den Supermärkten zu schaffen. Wie "Heute"-Leser melden, werden sie aber auch für sie zum großen Problem.
Vor dem Einbruch winterlicher Temperaturen nehmen Supermarkt-Kunden vermehrt Einkaufswagen mit – uns bringen sie nicht mehr zurück! Seit geraumer Zeit verschwinden vermehrt Einkaufswagerl und -körbe aus Spar-Filialen – "Heute" berichtete jüngst von Vorfällen in Oberösterreich.
Dort hat die Supermarkt-Kette Spar sogar Hinweise herausgeben müssen, dass das Mitnehmen der Einkaufswägen Dienstahl sei. Dutzende Leser reagierten in den Kommentaren – und berichten davon, dass es vor allem in Wien einen regelrechten Wagerl-Wahnsinn in Wohnkomplexen, Gemeindebauten und Parks sowie Innenhöfen gäbe.
Wagerl stehen vor Wohnkomplexen
Anhand der Kommentare könnte man gar meinen, dass es in der Bundeshauptstadt vollkommen normal geworden sei, als Kunde eines Supermarkts mit dem Einkaufswagerl nach Hause zu fahren, um es vor Stiegenhäusern einfach stehenzulassen.
Dieser Vorgang scheint sich so oft zu wiederholen, dass sich ganze Wagerl-Schlangen in Wiener Wohnkomplexen wie der Großfeldsiedlung stehen. "Irgendwie müssen die Leute die Einkäufe nach Hause bringen. In Wien überlegt man dreimal, ob man seinen Parkplatz aufgibt. Da müssen andere Lösungen her!", heißt es da von einem Kommentator.
„Mit Glück stellen sie den Wagen dann im Erdgeschoss bei den anderen 30 Wagen ab.“
Wagerl in Gebüschen und Wohnhäusern
"Irgendwie nach Hause bringen? Ziemlich verrückte Argumentation!", reagiert ein weiterer Leser darauf. Und spricht damit offenbar dem Großteil aus der Seele. "Ein Wagerl mitnehmen ist punkt um Diebstahl. Polizei rufen, Anzeige erstatten", setzt es da, oder: "In meiner Genossenschaftsanlage im 21. Bezirk fahren sie in die Stiegenhäuser und lassen sie dann im Müllraum oder irgendwo in der Parkanlagen stehen. Ich habe es bereits an Billa geschrieben, da ich in der Filiale kein Wagerl für meinen Einkauf, kleine Filiale, vorfand."
In der Wiener Donaustadt gibt es mehrere Wagerl-Friedhöfe, "Heute"-Leser Johann ist am Donnerstag an einem dieser Wagen-Hotspots vorbeigelaufen. Ob vor Mitskübeln, im Innenhof eines Wohnhauses oder im Gebüsch – die Einkaufshilfen auf vier Rädern sind überall.
Über 20.000 gestohlene Wagerl pro Jahr
Was viele nicht wussten: Die Straßenreinigung der MA48 sammelt die "verlorenen" Wagerl ein. Vorerst werden sie auf dem nächstgelegenen Mistplatz zwischengelagert. Sobald die Menge so groß ist, dass sie einen Lkw füllen kann, werden sie in der Verwahrstelle der Abschleppgruppe in Simmering angeliefert und dort behalten.
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Hier leisten sie abgeschleppten Autos, Motorrädern und Mopeds Gesellschaft. Die Zahl der illegal abgestellten und entfernten Einkaufswagen lag 2022 bei etwas mehr als 21.000 Stück – mehr dazu hier.
Übrigens: Müll ablagern – und das gilt auch für gestohlene Wagerl – kostet schlanke 50 Euro, zusätzlich handelt es sich aber auch um Diebstahl mit einer möglichen Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten oder einer Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen.
Die Strafe scheint Wagerl-Langfinger aber nicht Angst einzujagen. "Habe mal in einer Siedlung gearbeitet, wo 90% mit Migrationshintergrund leben. Die fahren mit den Einkaufswagerln nach Hause und räumen dann vor der Wohnungstür aus. Mit Glück stellen sie den Wagen dann im Erdgeschoss bei den anderen 30 Wagen ab, sonst muss sie der Hausmeister Stock für Stock einsammeln. Typisches Verhalten von Fetzen-Schädeln", ärgert sich ein weiterer Nutzer. "Arbeite als Elektriker, auf Großbaustellen fahren diese zu Hauf herum – als Materialwagerl", meldet ein anderer User.
„Die Wagerl stehen in Wien überall in den großen Wohnhausanlagen herum“
Und offenbar gibt es kaum einen Ort mehr, wo die abgestellten Wagerl nicht zu finden sind: "In Floridsdorf stehen die Wägen in der Siedlung sowie in Div. Stiegenhäuser herum!" oder "Die Wagerl stehen in Wien überall in den großen Wohnhausanlagen herum. Es sind aber nicht nur Leute mit Migrationshintergrund, die dafür verantwortlich sind. Ich beobachte oft genug auch alte echte Wiener, die den Einkauf mit den Wägen vom Supermarkt nach Hause bringen, die Wagen danach irgendwo im Bau in einer Wiese abstellen."
"Es ist nicht mehr normal, 10.Bez. Spar Siccardsburggasse, da häufen sich die Einksufswagen vor den Gemeindebauten. Aber man sieht nur Ausländer damit ihre Einkäufe aus und einladen. Furchtbar. Es war einmal schön", gehen die Klagen weiter. Oder: "Bei uns im Müllraum stehen 10 Einkaufswagerl herum", "Es stehen bei den Gemeindebauten gefühlt bereits mehr Einkaufswagen, als bei den Geschäften selbst", "Ich sehe es oft bei den Gemeindebauten (...), es fahren viele damit heim und lassen es einfach am Rasen stehen. Oft sind da 10 und mehr Wagerl."
„Abhilfe könnte aber mit Hilfe der Hausverwaltung sein, die Verwarnungen an die Mieter ausstellen“
Auch, wie man die Diebstähle verhindern könnte, darin sind sich viele Nutzer einig, nämlich mit einer Art Wegfahrsperre, die bereits einige Supermärkte im Einsatz haben: "Überschreitet man mit dem Wagerl die Magnetschranke, is Sense, Rad blockiert ..." Weitere Tipps gibt es auch: "Die Hinweistafel, zum Diebstahl der Einkaufswagen, ist nur auf Deutsch geschrieben. Das werden halt die meisten nicht lesen können. Abhilfe könnte aber mit Hilfe der Hausverwaltung sein, die Verwarnungen an die Mieter ausstellen, wenn vor dem Eingang Einkaufswagerl abgestellt werden.
Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.
Auf den Punkt gebracht
- Immer mehr Einkaufswagerl und -körbe verschwinden aus Supermärkten, insbesondere in Wien, wo sie in Wohnhäusern, Parks und Innenhöfen zurückgelassen werden.
- Leser berichten von einem regelrechten "Wagerl-Wahnsinn" und fordern Maßnahmen wie Wegfahrsperren und mehrsprachige Hinweisschilder, um die Diebstähle zu verhindern.