Rechtsextreme Szene
Waffen, Nazi-Fotos, Falschgeld – Rocker (59) angeklagt
Ein Innviertler soll hunderte Waffen, Suchtmittel und Falschgeld in seiner Wohnung gebunkert haben. Jetzt steht er wegen Wiederbetätigung vor Gericht.
Gegen den 59-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung und des Besitzes von Falschgeld Anklage erhoben. Bei dem Innviertler handelt es sich um kein unbeschriebenes Blatt: Wegen Suchtgifthandels wurde der Mann bereits zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt.
Nun muss sich das Mitglied der rechtsextremen Rocker "Motorclub Bandidos" vor Geschworenen am Landesgericht Ried verantworten. Der Strafrahmen für sämtliche Delikte beträgt ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe. Ein Verhandlungstermin wurde noch nicht bekanntgegeben.
Waffen, NS-Devotionalien, Drogen
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, mit seinem Handy seit 2015 häufig NS-verherrlichende Bilder und Videos per Messenger-Dienst an mehrere Personen geschickt zu haben. Außerdem hat er seit seiner Festnahme im Juni vergangenen Jahres unzählige einschlägige Devotionalien gehortet.
Ermittlungen gegen rechtsextreme Rocker
Seit vielen Monaten ermitteln die Staatsanwaltschaft Ried, das Bundeskriminalamt, das Landeskriminalamt und die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst bundesländerübergreifend.
Bei Hausdurchsuchungen im Juni 2023 in Ober- und Niederösterreich wurden große Mengen an Waffen, NS-Devotionalien, Kriegsmaterial und illegalen Suchtmitteln gefunden.
Der Angeklagte befand sich unter den damals festgenommenen Personen. An seinem Wohnsitz im Innviertel und an dem seiner Eltern in Zwettl konnten unter anderem hunderte Schusswaffen und Drogen beschlagnahmt werden.
Ziel seiner Sammlung war es, die Artikel in einem NS-Museum in Zwettl (Niederösterreich) auszustellen. Darüber hinaus soll er Euro-Banknoten gefälscht haben. Wegen an seinem Wohnsitz und am Anwesen seiner Eltern gefundenen Waffen wird noch ermittelt.
Schlag gegen Neonazi-Szene
Kürzlich ist der Polizei ein bedeutender Erfolg im Kampf gegen die rechtsextreme Szene gelungen. In einer koordinierten Aktion mit dem Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung wurden mehrere Waffenlager in den Bezirken Melk und Zwettl (beide in Niederösterreich) entdeckt. Nicht nur illegale Schusswaffen, sondern auch große Mengen Munition und Sprengstoff sowie NS-Devotionalien konnten sichergestellt werden.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein 59-jähriger Innviertler steht wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung, Besitzes von Falschgeld und Suchtmitteln vor Gericht
- Der Mann, Mitglied des rechtsextremen Rockerclubs "Motorclub Bandidos", wurde bereits zuvor wegen Suchtgifthandels verurteilt und muss sich nun vor Geschworenen am Landesgericht Ried verantworten