Klimaschutz
Wadsak: "Sommer werden heißer, Winter schneeärmer"
Der September geht als der wärmste in die Geschichte Österreichs ein. Was das Wetter mit dem Klima zu tun hat, erklärt ORF-Star Marcus Wadsak.
26 Grad, ein strahlender Herbst-Sommertag – im Wiener Palmenhaus herrschte Dienstagabend bestes Klima: Bereits zum zweiten Mal hatten "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand und Geschäftsführer Wolfgang Jansky zur großen "Heute For Future"-Gala geladen. Unter den 200 Top-VIPs mischte sich auch ORF-Star Marcus Wadsak.
September so warm wie noch nie
Die Gründe für die sommerlich warmen Temperaturen, selbst Ende September noch, waren lange Hochdruckwetterlagen mit subtropischen Luftmassen, die nur selten von Fronten mit kühlerer, atlantischer Luft unterbrochen wurden. Das führte im September zu einer noch nie da gewesenen Fülle an Sommertagen, also Tagen über 25 Grad.
Aber was hat das Wetter eigentlich mit dem Klima zu tun? "Wetter ist das, was wir sehen, wenn wir aus dem Fenster schauen, also der Zustand der Atmosphäre hier und jetzt", erklärte ORF-Meteorologe Marcus Wadsak im "Heute“-Gespräch.
"Für das Klima mitteln wir das Wetter in einer statistischen Auswertung, also wir betrachten die Veränderungen über einen längeren Zeitraum, mindestens 30 Jahre, im besten Falle, wie hier in Österreich, reichen die Aufzeichnungen 250 Jahre zurück", so Wadsak.
Der September geht als der wärmste in die Geschichte Österreichs ein. "Er lag um vier Grad über dem, was wir früher [Klimamittel 1961-1990, Anm.] als 'normal' bezeichnet haben. Mit voranschreitender Klimakrise wird es immer heißer, Hitzewellen werden intensiver und von längerer Dauer sein", so Wadsak weiter. Die Folgen sind dramatisch: Dürren, Stürme, Starkregenereignisse.
„"Extremwetterereignisse werden in einer wärmeren Atmosphäre häufiger. Das ist einfache Physik, denn mehr Hitze bedeutet auch mehr Energie", erklärte Wadsak.“
Sommer werden heißer, Winter schneeärmer
Ein beständig sommerlicher September mag für manche Menschen eine verlockende Perspektive sein. Im Umkehrschluss bedeuten Temperaturabweichungen von drei bis vier Grad aber in Hochsommermonaten noch extremere Hitzewellen als jetzt und im Winter das weitgehende Ende für Schneefall in den Niederungen.
Wadsak: "Langfristig werden unsere Sommer heißer, die Hitzetage und Tropennächte häufiger – das wird auch sehr belastend für die Menschen werden, die Sommer in Österreich gut zu überstehen."
Werden wir heuer wieder keine weißen Weihnachten haben? "Das kann man jetzt natürlich noch nicht voraussagen – das ist ja auch der Unterschied zwischen Wetter und Klima", präzisierte Wadsak. Skiurlaub werde es in den nächsten 20 bis 30 Jahren schon noch geben.
"Was wir aber beobachten ist, dass die frühe Schneesicherheit nicht mehr gegeben ist", erklärte Wadsak. "Gerade Weihnachten und Silvester sind immer sehr heikel. Skifahren wird teurer, weil mehr Anlagen gebaut werden müssen, um für gute Pisten zu sorgen, natürlicher Schnee reicht bei den steigenden Temperaturen nicht mehr aus. Skifahren wird noch mehr zum Luxus werden. Ist es jetzt schon."