Niederösterreich
Vorzeige-EKZ wurde Asyllager und ist jetzt Geisterstadt
Tristesse pur in einem EKZ in Leobersdorf: Das ehemals schmucke EKZ ist eine Geisterstadt. "Nur eine von vielen", meint Helga Krismer (Grüne).
Vor gut 15 Jahren hatte das "Leoville Outlets.Leobersdorf" im Bezirk Baden für Furore gesorgt: Millionen Euro waren investiert worden, 60 Marken-Outlet-Shops mieteten sich ein und Hunderte Arbeitsplätze wurden geschaffen. Schließlich wurde das Center vor gut zehn Jahren geschlossen, ehe es 2013 als "Bloomfield - in den Wiesn" wieder eröffnete.
EKZ wurde Asyllager
Doch auch das "Bloomfield" war auf längere Sicht nicht wirklich gut frequentiert, Ende 2015 zogen Flüchtlinge ein - mehr dazu hier.
1.000 Leerstände in NÖ
Das Geister-EKZ sei laut Grüne NÖ-Chefin Helga Krismer nur eines von vielen: "Leerstände wie „Leoville“ in Gewerbegebieten gibt es rund 1.000 in Niederösterreich, obwohl die Wirtschaft brummt. Die Gier nach Flächen war in den letzten Jahrzehnten zu groß, daher muss alles darangesetzt werden, dass bereits vorhandene Leerstände benützt werden."
Für die Grüne steht fest: „Mit der Bodenpolitik der letzten Jahrzehnte muss Schluss sein – die Rechnung der Klimakrise bekommen wir nämlich alle! Unser Boden will atmen und braucht neue Politik.“ Die Grünen hatten erst vor einer Woche eine Leerstand-Datenbank gefordert.
Generell haben es viele Einkaufszentrum nach der Coronapandemie sehr schwer. Denn viele Kunden sind gänzlich auf den Online-Zug aufgesprungen. Auch ein EKZ in der Innenstadt von St. Pölten hat eine Auslastung von unter 50 Prozent - mehr dazu hier.