Fussball
"Vorstand raus!" Ried-Manager stimmt Fans im Live-TV zu
Bei Liga-Schlusslicht Ried hängt der Haussegen schief. Fans fordern: "Vorstand raus!" Der Sportdirektor sorgt mit seiner Reaktion für Aufsehen.
1:3! Ried musste am Samstag in der zweiten Runde des Abstiegs-Play-offs eine bittere Heimpleite gegen Hartberg einstecken. Im Duell der Abstiegskandidaten setzte es eine alarmierende Niederlage - vor allem was die sportliche Darbietung der unterlegenen Hausherren anbelangt.
Manager gegen eigenen Vorstand?
Dementsprechend vernichtend fiel die Reaktion von den Tribünen aus. Der organisierte Fankern der Rieder stellte in der zweiten Hälfte nach dem schier an Arbeitsverweigerung grenzenden 1:3, als die gesamte Defensive nach einem scheinbaren Abseits des Gegners die Arbeit eingestellt hatte, die Unterstützung ein. In der Josko Arena herrschte gespenstische Stille. Diese wurde mehrmals von deutlich hörbaren "Vorstand raus!"-Sprechchören unterbrochen. Die Stimmung kippt im Innviertel. Nach der Trainerentlassung von Christian Heinle und dem erfolglosen Start von Nachfolger Maximilian Senft richtet sich die Wut der Anhänger an die Führungsetage.
Im Live-Interview nach dem Abpfiff wählte der sportliche Leiter, Thomas Reifeltshammer, erstaunlich deutliche Worte. Er stimmte den Fans vor dem Sky-Mikro zu: "Ich verstehe es zu hundert Prozent. Wenn ich so eine Leistung von der Mannschaft sehe, dann haben die Fans wahrscheinlich zu hundert Prozent Recht." Es waren brisante Worte des Managers, der damit offen in die Kritik an seinen eignen Bossen mit einzustimmen schien.
Hauptkritik an Spieler gerichtet
Reifeltshammer relativierte direkt im Anschluss etwas: "Aber ich kann es nicht beurteilen. Ich glaube, dass der Vorstand heute auch nicht gespielt hat, die sind auch nicht auf dem Feld gestanden. Ich glaube, es waren heute die Spieler auf dem Feld und ich glaube, dass sie die nächsten Wochen einfach ein ganz anderes Bild zeigen müssen."
Der Sportdirektor richtete sich mit mahnenden Worten an seine Profis: "Ich glaube, dass es bei den einzelnen Spielern auch um sehr viel geht. Da geht es um Verträge. Heute hat sich keiner empfohlen, dass er sich für unseren Verein irgendwo in die Auslage gespielt hat."