Viele Regale leer

Vor Ostern: Eier werden knapp – das steckt dahinter

Die Nachfrage nach Eiern war 2024 so hoch wie noch nie. Jetzt in der Osterzeit kämpft man jedoch mit der Knappheit.
Lara Heisinger
08.04.2025, 16:18

Im Jahr 2024 haben die Haushalte in Österreich mehr Eier gekauft als je zuvor, sogar mehr als während der Corona-Pandemie, das geht aus der aktuellen RollAMA-Marktanalyse hervor. "Eier sind gefragt wie nie – und das nicht nur zu Ostern", so Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing. Durchschnittlich verspeist ein Österreicher jährlich 248 Eier, sowohl als Frischeier als auch verarbeitet in zum Beispiel Nudeln oder Kuchen. Damit ist der Eierkonsum in den letzten fünf Jahren um fünf Prozent gestiegen.

Vogelgrippe führt zu Engpässen

Aufgrund der Vogelgrippe gab es zuletzt jedoch Sorge um die Eier-Versorgung in Österreich. In den USA führte der Ausbruch der Vogelgrippe zu Engpässen und die Preise stiegen zuletzt stark an. In Amerika kostet ein Ei mittlerweile mehr als einen Dollar. Diesbezüglich gab es auch eine Anfrage für Eier-Exporte in die USA, welche jedoch abgelehnt wurde.

EU-weit hat die Vogelgrippe in den letzten Monaten Millionen Legehennen das Leben gekostet. Auch wenn in Österreich vergleichsweise weniger Geflügel betroffen war, wirken sich die erheblichen Verluste in anderen Ländern indirekt auf den österreichischen Markt aus.

Eiersorten im Handel zum Teil vergriffen

"Obwohl wir in Österreich wieder in Vollproduktion sind, sind einzelne Eiersorten im Handel zum Teil vergriffen. Gastrogroßhändler, die bisher die heimische Gastronomie mit billigeren ausländischen Eiern versorgt haben, bekommen zurzeit im Ausland keine oder nur sehr teure Eier. Gastwirte weichen daher bei ihrem Einkauf auf den Lebensmittelhandel aus", so die Erklärung von Heinz Schlögl, Obmann-Stellvertreter der Geflügelwirtschaft Österreich.

Die Branche findet zudem wenig Neueinsteiger aufgrund der steigenden Kosten und der vielen behördlichen Anforderungen bei Stallneubauten. Günther Wenninger, Obmann der Erzeugergemeinschaft Frischerei appelliert daher, dass "dringend preislich entsprechende Anreize geschaffen werden müssen", wenn Österreich sich zu 100 Prozent selbst versorgen möchte. Derzeit beträgt die Selbstversorgung bei Eiern über 90 Prozent. Im Jahr 2010 lag diese bei nur 70 Prozent.

60 Millionen Ostereier

Gerade zur Osterzeit ist die Nachfrage nach Eiern besonders hoch. In Österreich werden rund 60 Millionen Ostereier gekocht, gefärbt und vermarktet. Nach Angaben der Geflügelwirtschaft, verfügt Österreich über eine gut abgesicherte Eierproduktion und kann den Lebensmittehandel auch während der Hochsaison versorgen.

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