"Kaum einsatzfähig"

Vor Gericht: Vorwürfe gegen Michelle Hunzikers Stiftung

Eine Journalistin bekam vor Gericht mit ihren Vorwürfen aus dem Jahr 2018 gegen Hunzikers Stiftung recht. Die Opferhilfe sei "kaum einsatzfähig".

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Vor Gericht: Vorwürfe gegen Michelle Hunzikers Stiftung
Michelle Hunziker steht in der Kritik.
IMAGO/ABACAPRESS

Nach sieben Jahren bekam die Journalistin Selvaggia Lucarelli mit ihren Anschuldigungen gegen Michelle Hunzikers (47) Stiftung Doppia Difesa vor Gericht recht. Das berichten mehrere italienische Medien.

Doppia Difesa, die eine Anlaufstelle für misshandelte Frauen ist, brauche wegen mangelnder Kapazität extrem lange, um auf Anfragen von Opfern zu reagieren, so die Vorwürfe der Journalistin aus dem Jahr 2018. Die Stiftung wurde von Michelle Hunziker und der Politikerin Giulia Bongiorna ins Leben gerufen. Letztere meinte, der Artikel von Lucarelli sei voller Lügen und ging wegen Verleumdung dagegen vor.

Der Richter stellte in seinem Urteil nun aber fest, dass "die in dem Artikel von Lucarelli berichteten Umstände sich bestätigt haben, sodass der zitierte Wahrheitskanon nicht verletzt zu sein scheint".

Doppia Difesa: Unzureichende Arbeitsweise?

Die Polizei habe sich Aufzeichnungen von Lucarelli beschafft, um die Telefongespräche mit Doppia Difesa zu überprüfen: "Alle in dem Artikel von Lucarelli geschilderten Sachverhalte haben sich als wahr erwiesen, die Stiftung schien im Hinblick auf die Menge der Anfragen und die Dringlichkeit der Antworten, die sie erfordert hätten, kaum einsatzfähig", so das Urteil weiter.

Ausschlaggebend für den Beschluss war zudem die Anhörung des ehemaligen Generalsekretärs der Stiftung. Dieser gab einen Einblick in die Arbeit der Stiftung: "Die Struktur bestand aus einer Sekretärin und abwechselnd aus Mitarbeitern mit juristischer Kompetenz, die Stiftung hatte zwei Telefonleitungen, und die Sekretärin war für die Entgegennahme von Anrufen zuständig, wobei es vorkommen konnte, dass andere Personen die Anrufe entgegennahmen."

Die Sekretärin sei auch für die Verwaltung des E-Mail-Verkehrs zuständig gewesen. Aufgrund der Struktur sei es nicht möglich, täglich Anfragen zu bearbeiten, so der Zeuge weiter.

Michelle Hunziker erntet auf Instagram Kritik

Doppia Difesa postete jüngst auf Instagram eine Nachricht einer Frau, die sich bei der Organisation für ihren Einsatz bedankt. "Seit fünf Jahren unterstützt mich Doppia Difesa mit Hingabe, Aufmerksamkeit und Höflichkeit", so die Frau. Die Stiftung würde ihr mit psychologischer Hilfe zur Seite stehen.

In den Kommentaren unter dem Post und auf dem Profil von Michelle Hunziker schwenkt der Tenor aber vermehrt ins Negative um. "Viele behaupten das Gegenteil. Ich möchte es nicht glauben", meint eine Nutzerin.

Michelles Schweigen zum Urteil stößt einigen sauer auf. "Es ist einfacher, so zu tun, als wäre nichts. Du hast kein Rückgrat", meint eine Nutzerin. "Du hast die Frauen hintergangen, denen du helfen wolltest", meint eine andere. Ob sich die Arbeitsweise von Doppia Difesa seit 2018 verbessert hat, ist unklar.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das Gericht stellte fest, dass die Vorwürfe gegen Michelle Hunzikers Stiftung Doppia Difesa, die von einer Journalistin erhoben wurden, bestätigt wurden und die Stiftung als "kaum einsatzfähig" eingestuft wurde
    • Die Stiftung, die Opfer von Misshandlung unterstützen soll, reagierte aufgrund ihrer begrenzten Kapazitäten extrem langsam auf Anfragen, was zu Kritik und negativem Feedback führte, trotz einiger positiver Zeugnisse auf Instagram
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