Verkehr lahmgelegt
"Vollkoffer" – Kickl rechnet mit Demonstranten ab
Zahlreiche Menschen demonstrierten in Graz gegen den FPÖ-Wahlkampfabschluss. Parteichef Herbert Kickl richtet deutliche Worte an die Demonstranten.
Am Sonntag deutet sich in der Steiermark ein Wahlbeben an. Laut aktuellen Umfragen könnte mit Mario Kunasek erstmals ein Freiheitlicher auf Platz Eins in der grünen Mark landen und den Landeshauptmann stellen.
Demonstranten hatten im Vorfeld des FPÖ-Wahlkampfabschluss am Donnerstagnachmittag den Verkehr in der Landeshauptstadt zum Erliegen gebracht. Mit Anti-Kunasek-Sprechchören gingen zahlreiche Menschen auf die Straße. Ab 16:30 Uhr wurde zuerst am Grießplatz und danach am Vorplatz der Messe eine Kundgebung unter dem Motto "Jetzt erst recht: Nicht rechts" abgehalten.
FPÖ-Chef Herbert Kickl reiste am Donnerstag nach Graz, hielt beim großen Wahlkampffinale eine Brandrede. Zahlreiche Gegendemonstranten bezeichnete der Parteichef gleich zu Beginn als "Vollkoffer" und "linke Vögel, die Wahlergebnisse nicht zur Kenntnis nehmen können". Die Demonstranten hätten alles in die Wege geleitet, um seine Anreise zu verhindern. "Ihr könnt euch noch so anstrengen. Wenn ihr nächstes Mal einen Sperrriegel errichtet, dann springe ich nächstes Mal mit dem Fallschirm ab", polterte Kickl. "Ihr werdet uns nicht daran hindern, hier aufzutreten."
Knallhart-Abrechnung mit ÖVP
Mit Spannung erwarte er, was am Sonntag in der steirischen ÖVP-Zentrale passieren werde. Sollte Nehammer nach einer Wahlpleite zurücktreten, wäre dies ein "Befreiungsschlag" für Österreich. Nicht eine einzige Sekunde dürfe man dem aktuellen Bundeskanzler die Geschicke des Landes geben. "Der gehört rausgeschmissen", schimpfte Kickl.
Nehammer habe die FPÖ abgelehnt, um an seinem Kanzlersessel festzuhalten. "Ich habe mit Nehammer und Van der Bellen gesprochen. Sie haben sich hinterer ihrer sogenannten Haltung verbarrikadiert", polterte der Freiheitliche weiter. Der ÖVP-Kanzler sei "geistig unbewaffnet" zu den Gesprächen gekommen. Das Projekt "Volkskanzler" habe gerade erst zu rollen begonnen, ließ er seine Anhänger wissen.
"Freiheitlicher Diamant"
Wenn sich die Volkspartei nach einem "Rumpler" in der Steiermark das Angebot Kickls noch einmal ansehen würde, würden sie erkennen, dass es einige Überschneidungen gibt. Mit einem starken Wahlergebnis könnte man eine Grußbotschaft nach Wien schicken, so der FPÖ-Chef. "Es sind nur ganz wenige, die verhindern, dass euer Wille geschieht und ein Freiheitlicher Bundeskanzler mit dem eisernen Besen durch unser Land fährt."
Kunasek sei ein "freiheitlicher Diamant", der unfassbar wichtige für die Heimat sei. Sollte der ehemalige Minister neuer Landeshauptmann werden, will Kickl einen Zweitwohnsitz in der Steiermark melden.
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Auf den Punkt gebracht
- In Graz demonstrierten zahlreiche Menschen gegen den FPÖ-Wahlkampfabschluss und versuchten, den Auftritt von Parteichef Herbert Kickl zu verhindern, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führte.
- Kickl reagierte mit scharfen Worten auf die Demonstranten und äußerte sich optimistisch über die Chancen der FPÖ bei den bevorstehenden Wahlen in der Steiermark, wo Mario Kunasek erstmals als Freiheitlicher den Landeshauptmann stellen könnte.