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vivo V29 im Test – Handy-Überraschung mit Ringlicht

Mit dem X90 Pro hat vivo gezeigt, dass es auch Flaggschiff-Smartphones kann. Nun mischt das neue V29 auch die Handy-Mittelklasse anständig auf.

Rene Findenig
Das vivo V29 im Test – der Leuchtring sieht nicht nur schick aus, sondern erfüllt auch seinen Zweck gut.
Das vivo V29 im Test – der Leuchtring sieht nicht nur schick aus, sondern erfüllt auch seinen Zweck gut.
Rene Findenig

Spätestens seit dem Highend-Handy X90 Pro sollte vivo allen heimischen Smartphone-Nutzern ein Begriff sein, denn der Hersteller, der schon bisher für tolle Bild- und Videostabilisierung bei Handys bekannt war, schloss mit diesem Modell zur Elite von Apple, Samsung und Xiaomi auf. So ist auch der nächste Schritt kein überraschender, das Ergebnis aber schon: Auch das neue vivo V29 bringt die Mittelklasse ganz schön ins Schwitzen. Das nämlich mit guter Ausstattung, edlem Design, sehr guter Verarbeitung und für die Mittelklasse überraschenden Kamera-Qualitäten. Als Besonderheit gibt es auch einen "Leuchtring". Das V29 wird ab dem 25. August in Österreich bei A1, Drei und im Fachhandel um 499 Euro verfügbar sein. 

Beim Design ist das neue Modell (in Blau und Schwarz) dem Vorgänger V27 treu geblieben. Auf der Front gibt es ein an den Seiten gebogenes Display –weil auch die Rückseite an den Seiten gewölbt ist, ergibt sich ein extrem dünnes Aussehen und ein anfangs etwas ungewohntes Gefühl bei der Handhabung. Schick und edel ist die Verarbeitung, sowohl auf der Front, als auch am Rücken kommt beim schwarzen Testmodell Glas zum Einsatz und der Rahmen dazwischen ist besonders schlank. Bei den Maßen kommt das Handy auf 164,1 × 74,8 × 7,46 Millimeter, beim Gewicht auf 186 Gramm. Eine "3D-Magnetpartikel-Technologie" sorgt dafür, dass die matte Rückseite des Smartphones im Licht einen kaskadierenden Farbeffekt aufweist.

Mehrere Besonderheiten bei der Kamera-Ausstattung

Unauffällig ist nur auf den ersten Blick das große Kamera-Modul auf der Rückseite, das nur leicht aus dem Gehäuse hervorsteht. Wer genauer hinsieht, merkt schnell: Nur zwei der drei großen Kreise beinhalten Kamerasensoren, beim dritten Kreis handelt es sich um vivos neues "Aura Light" – mehr dazu aber später. Die Kameras bestehen aus einem 50-Megapixel-Hauptsensor mit optischer Bildstabilisierung und einem 8-Megapixel-Ultraweitwinkel. Weitere Besonderheit im Vergleich mit anderen Kamera-Setups: Unter dem Blitz findet sich ein kleiner 2-Megapixel-Monochrome-Sensor. Auf der Front wiederum kommt eine 50-Megapixel-Weitwinkelkamera zum Einsatz – eine der stärksten Ausrüstungen am Smartphone-Sektor.

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    Spätestens seit dem Highend-Handy X90 Pro sollte vivo allen heimischen Smartphone-Nutzern ein Begriff sein, denn der Hersteller, der schon bisher für tolle ...
    Spätestens seit dem Highend-Handy X90 Pro sollte vivo allen heimischen Smartphone-Nutzern ein Begriff sein, denn der Hersteller, der schon bisher für tolle ...
    Rene Findenig

    Mit 500 Euro ist das vivo V29 zwar für die Mittelklasse schon etwas teurer, dafür setzt sich aber auch die erstklassige Verarbeitung fort. So ist das V29 mit einer IP68-Zertifizierung staub- und wasserdicht und im Lieferumfang ist neben einer Silikon-Schutzhülle und einem Ladekabel auch ein 80-Watt-Ladestecker enthalten. Standard ist die Tasten- und Anschluss-Anordnung: An der Unterseite finden sich SIM-Schacht, Mikrofon, Lautsprecher und USB-C-Ladeanschluss, an der rechten Seite die Power-Taste und die Lautstärkewippe, die linke Seite bleibt frei und oben gibt nur eine kleine Aussparung für Mikrofon und Co. Obwohl das Handy recht groß ist, kann es aufgrund seiner Schlankheit mit einer Hand bedient werden.

    Eines der besten Displays in dieser Preisklasse

    Nicht verstecken muss sich das 6,70 Zoll große AMOLED-Display mit einer scharfen Auflösung von 2.800 × 1.260 Pixel. Doch nicht nur Schärfe und Farbdarstellung stimmen, es gibt auch jede Menge Flaggschiff-Features wie eine 120-Hertz-Bildwiederholrate, einen Fingerabdrucksensor unter dem Display, HDR10+-Unterstützung und sehr schmale Bildschirmränder. Einzig die Bedienung mit einem "Curved Display" bleibt Geschmackssache – sie funktioniert aber auch an den gebogenen Seiten zuverlässig. Kurz: In dieser Preisklasse bietet das vivo V29 eines der besten Displays überhaupt. Auch die Helligkeit reicht vollkommen aus, um den Smartphone-Bildschirm auch noch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesen zu können.

    Dabei scheint das Hauptaugenmerk der Macher gar nicht auf dem Display, sondern auf der Kamera gelegen zu sein. Und die überrascht tatsächlich mit einigen Besonderheiten. Zwar gab es diese Kamera-Ausstattung bereits beim vivo V27, doch die Macher dürften noch ordentlich am Feinschliff gearbeitet haben. Und kleine Verbesserungen gibt es auch, etwa einen neuen Autofokus und mehr Lichtempfindlichkeit bei der Frontkamera. Bilder mit der rückwärtigen Hauptkamera gelingen scharf und mit sehr lebendigen Farben, die trotzdem nicht künstlich wirken. Das ist nicht überraschend am Tag, in der Nacht für die Mittelklasse aber umso mehr. So schlägt das V29 mit detailreichen Fotos nachts sogar einige Flaggschiff-Modelle deutlich.

    Die Kamera des vivo V29 ist einfach fantastisch

    Das V29 profitiert dabei von einer erneut perfekt umgesetzten Bildstabilisierung und toller Software-Unterstützung. Der Preisklasse entsprechend gibt es aber natürlich Einschränkungen, die mit den anderen Sensoren begründet sind. So sollte man besser die Finger von Zoom-Aufnahmen über dem Faktor 2 bis 3 lassen (maximal 20 digital möglich) und auch Ultra-Weitwinkel-Bilder bieten deutlich weniger Details, Schärfe und Farben als die Hauptkamera-Fotos. Das Schöne: Für die meisten Nutzerinnen und Nutzer wird die Hauptkamera für alle Situationen vollkommen ausreichen und man darf sich dann über wirklich spektakuläre Bilder freuen. Bemerkenswert sind aber auch das erwähnte "Aura Light" und die Selfie-Kamera. 

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      Bilder mit der rückwärtigen Hauptkamera gelingen scharf und mit sehr lebendigen Farben, ...
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      Rene Findenig

      Der Leuchtring ist keine reine Spielerei, sondern kommt bei Porträt-Aufnahmen zum Einsatz. Im Gegensatz zu einem Blitz wirkt die Aufhellung dabei nicht so künstlich und die Nutzer können in der Kamera-App über einen Schiebe-Regler die Farbtemperatur anpassen. So sind mit etwas Ausprobieren selbst in dunkelster Nacht sehr schöne Porträt-Bilder möglich. Schöne Aufnahmen von Gesichtern und Köpfen gibt es auch bei der superstarken Frontkamera mit Autofokus. Die Fotos wirken so lebendig, scharf, detailreich und natürlich wie mit der Hauptkamera geschossen – Selfie-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Das Kamera-Gesamtpaket des Smartphones überrascht jedenfalls mächtig – und überzeugt auch gewaltig.

      vivo V29 im Test – Handy-Überraschung mit Ringlicht

      Im Inneren des Handys arbeitet das in der Mittelklasse besonders beliebte Qualcomm Snapdragon 778G Chipset – in der in Österreich erscheinenden Variante gemeinsam mit acht Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte internem Speicher. Eine Möglichkeit der Speichererweiterung gibt es indes nicht. Dafür gibt es 5G, eSIM-Unterstützung und Bluetooth 5.3. Der Prozessor schafft alle Alltagsaufgaben wie Multitasking, Social Media, Surfen und Streaming problemlos und ohne Wartezeiten – ein Gaming-Gerät für hochklassige Spiele wie "Call of Duty Mobile" laufen allerdings nicht in den höchsten Einstellungen. Für etwas Extra-Leistung sorgt vivos Software-Lösung, mit der der Arbeitsspeicher quasi verdoppelt wird.

      Als Betriebssystem kommt Funtouch OS 13 zum Einsatz, das stark an "pures" Android erinnert und auf dessen 13er-Version basiert – mit flippigen Animationen und bunterem Design. Beim Akku stehen 4.600 Milliamperestunden zur Verfügung, die Nutzer im Durchschnitt auf 1,5 Tage bringen – selbst Vielnutzer kommen mit aufgedrehter Bildwiederholrate und Bildschirmanzeige über einen Tag. Eine kabellose Ladung unterstützt das Smartphone nicht, dafür wird per Kabel mit 80 Watt in knapp 30 Minuten voll geladen. Das vivo V29 ist ein hervorragendes Mittelklasse-Smartphone, das bei Kamera und Display bereits in die Highend-Klasse hineinsticht und dessen Verarbeitung und Design ebenso wie der Leuchtring einzigartig sind.

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