Kindesentziehung

Vierjährige mit Laken abgeseilt: Mutter nun vor Gericht

Als die Polizei an die Tür klopfte, geriet die Wienerin in Panik: Mit Bettlaken seilte sie ihre Tochter (4) aus dem zweiten Stock ab. 

Wien Heute
Vierjährige mit Laken abgeseilt: Mutter nun vor Gericht
Die 38-Jährige knotete Leintücher zusammen und seilte damit ihre kleine Tochter ab (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Ernst wird es morgen, Montag, für eine 38-jährige Wienerin: Die dreifache Mutter muss sich wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit und Kindesentziehung vor Gericht verantworten. Die Frau hatte am 15. Februar ihre kleine Tochter (4) mit zusammengeknoteten Leintüchern aus dem zweiten Stock einer Wohnung in Döbling abgeseilt.

Die Frau wollte damit die Übergabe an die Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) vereiteln. Der 38-Jährigen – sie ist auch Mutter einer 13-Jährigen und eines Elfjährigen – war im Juni 2023 das Sorgerecht vorläufig entzogen worden. 

Die Bilder des Tages

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
    18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Mutter war laut MA 11 überfordert

    Grund sei laut der MA-11-Sprecherin Ingrid Pöschmann eine Überforderung der Frau gewesen. Demnach sollen die Kinder nur unregelmäßig die Schule besucht haben, und es wurde ihnen uneingeschränkter Medienkonsum erlaubt. Zudem habe es auch mehrere Gefährdungsanzeigen gegeben. Die Wienerin habe zudem die Behörden selbst um Hilfe gebeten.

    Nach dem Sorgerechtsentzug wurden die Kinder in ein Krisenzentrum gebracht – die Mutter brachte die Jüngste nach einem Tagesbesuch nicht mehr in die Einrichtung zurück, die beiden älteren Kinder liefen aus ihrer WG weg. 

    Sohn (11) und Tochter (4) sind noch verschwunden

    Schließlich wurde die Polizei eingeschalten, die die Kinder an der Wohnadresse der Mutter vermuteten. Nachdem WEGA-Beamte drohten, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen, öffnete die 38-Jährige die Türe. Kurz davor seilte sie allerdings noch ihre vierjährige Tochter ab, die offenbar von einer Person unten in Empfang genommen wurde.

    Die 13-Jährige befindet sich derzeit in einem Krisenzentrum, von den beiden anderen Kindern fehlt offenbar jede Spur. Der Elfjährige tauchte zwischenzeitlich wieder auf, dann aber wieder unter. Diesbezüglich werde aber auf die Jugendliche kein Druck ausgeübt – es gehe nun darum, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, heißt es vonseiten der MA 11.

    38-Jährige schon einmal verurteilt

    Die 38-Jährige befindet sich seit zwei Wochen in U-Haft, sie war bereits Ende September wegen Kindesentziehung zu neun Monaten verurteilt worden – die Strafe wurde ihr aber unter Setzung einer Probezeit bedingt nachgesehen. Nun muss sie sich erneut wegen Kindesentziehung verantworten.

    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen