Niederösterreich
Vierfacher Vater zahlt 1.000 € mehr für Wärme & Wasser
Fotograf Sascha Trimmel (46) bekam die Energiepreiszuwächse ordentlich zu spüren: Statt 750 Euro im Jahr zahlte er jetzt 1.750 Euro für ein Jahr.
Die Teuerungswelle lässt viele Österreicher derzeit stöhnen, die Inflation ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Rund 2,7 Millionen Österreicher haben bereits Probleme, monatlich überhaupt irgendwie über die Runden zu kommen.
Auch Sascha Trimmel aus Pitten (Bezirk Neunkirchen) bekam jetzt seine Jahresabrechnung für Wärme und Warmwasser. Für das Jahr 2020 hatte der vierfache Vater 750 Euro fürs ganze Jahr bezahlt, fürs Jahr 2021 zahlt er nun 1.750 Euro. Der Fotograf wohnt in einem Mehrparteienhaus, die Heizkostenabrechnung macht ein deutscher Energiemanager-Konzern (Techem).
Gas deutlich teurer
Auf Nachfrage teilt der Heizkostenabrechner mit, dass der Gaspreis der EVN von 2,92 Cent pro Kubikmeter auf 6,23 Cent pro Kubikmeter gestiegen wäre. "Wir reden vom Jahr 2021, da war noch kein Ukraine-Krieg. Wie wird dann die Abrechnung 2023 ausschauen, wenn der Kubikmeter Gas dann 20 Cent oder mehr kostet?", fragt der 46-Jährige.
Übrigens: Das Heizkostenabrechnungsgesetz wird von Kritikern und AK intransparent und inakzeptabel genannt. Denn es gäbe keinen Schutz vor unangemessen hohen Kosten. Zudem haben Heizkostendienstleister (wie Techem, Brunata, ehemals Minol) eine Oligopolstellung und nützen dies auch aus.
Am Limit
Neben den 1.000 Euro mehr für Wärme muss der 46-Jährige berufsbedingt viel mit dem Auto fahren - bei den derzeitigen Spritpreisen eine enorme Mehrbelastung für den Niederösterreicher. Zudem muss der Fotograf, der derzeit in Karenz ist, vier hungrige Mäuler stopfen, die Lebensmittelpreise schießen jedoch durch die Decke. "Noch schaffen wir es, aber viel weiter rauf dürfen die Preise nicht mehr gehen", meint Trimmel nachdenklich. Denn: "Die ganzen Entlastungen der Bundesregierung gehen bei uns nur für Wärme und Wasser drauf", ergänzt der 46-Jährige.