Coronavirus

"Viele Unbefriedigte" – Puffs müssen Kunden wegschicken

Auch im Rotlicht wird's um 22.00 Uhr zappenduster: Die Sperrstunde gilt auch für Laufhäuser und Bordelle. Viele Kunden schauen daher durch die Finger.

Heute Redaktion
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Sperrstunde 22.00 Uhr trifft die Rotlicht-Branche
Sperrstunde 22.00 Uhr trifft die Rotlicht-Branche
zVg

Es war ein Höhepunkt für viele Lustgetriebene: Am Mittwoch durfte auch die Rotlicht-Branche wieder aufsperren, damit Kunden ablegen können. Bereits den ersten Tag nach dem Lockdown nützten viele für einen Besuch in einem Etablissement ihrer Wahl. Robert Bobner (50) war – wie berichtet – der erste Kunde in einem Wiener Laufhaus. Der Kaufmann ließ sich im Saunaclub "Fresh" in der Liesinger Triesterstraße verwöhnen.

Laufhaus-Manager: "Gut begonnen"

Doch nicht alle können derzeit beglückt werden. Anders als nach dem letzten Lockdown gilt die Sperrstunde um 22.00 Uhr auch für Erwachsenenlokale. Auch, wenn die Verweildauer in den Séparées nach langer Enthaltsamkeit oft nicht allzu lange ist, können die Prostituierten den Ansturm derzeit kaum bedienen. "Es hat wirklich toll begonnen", sagt Laufhaus-Manager Peter Laskaris, "aber die Sperrstunde ist für uns natürlich eine Katastrophe". 

Peter Laskaris: "Sogar die Registrierung haut hin – die meisten Kunden sind uns aber ohnedies persönlich bekannt."
Corona nur in der Flasche: Laufhausmanager Peter Laskaris
Corona nur in der Flasche: Laufhausmanager Peter Laskaris
zVg

Um 22.00 Uhr müssen Laskaris und seine Kollegen das Rotlicht ausknipsen – "und wir halten uns natürlich strikt daran". Schweren Herzens, wie er im Gespräch mit "Heute" erzählt: "Das ist unsere Peaktime, wir schicken natürlich niemanden gerne unbefriedigt wieder nach Hause, aber die gesetzliche Lage lässt uns derzeit keine andere Wahl."

Die Freier würden die Auflagen jedoch akzeptieren: "Alle kommen mit einem Test oder machen einen vor Ort bei uns – alles kein Problem, auch, die Registrierung haut hin." Tatsächlich? "Ich muss dazu sagen", schmunzelt Laskaris, "die meisten sind uns ja ohnedies persönlich bekannt – und wenn jemand murrt, dann weise ich ihn darauf hin, dass er ein offenes Facebook-Profil mit seinem vollen Namen besitzt und schon füllt er den Wisch brav aus."

Regierung debattiert über weitere Schritte

Wann wieder längeres Vergnügen möglich sein wird, darüber debattiert aktuell auch die Bundesregierung. Während der Kanzler weitere Erleichterungen und ein Ende der Maskenpflicht für Juni in Aussicht stellte, bremste Gesundheitsminister Mückstein. Man solle "keine Luftschlösser bauen", mahnte der Arzt. Die Aussagen des Kanzlers hätten ihn "verwundert". Sebastian Kurz zog am Samstag unverdrossen eine erste Bilanz über die ersten Öffnungsschritte. "Es ging ein spürbarer Ruck durch das Land", so der Regierungschef. Offenbar auch durch die (Bei-)schlafräumlichkeiten …

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    Robert Bobner (50) war der erste Kunde im "Fresh" nach dem Corona-Lockdown. 
    Robert Bobner (50) war der erste Kunde im "Fresh" nach dem Corona-Lockdown.
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