Ukraine
Putin mit Sturm auf Kiew, heftige Panzerschlacht tobt
Ukrainischen Streitkräften ist es gelungen, einen Panzer-Vormarsch der Russen wenige Kilometer von Kiew entfernt zurückzuschlagen.
Seit Beginn des Krieges wurden vor allem von ukrainischer Seite bereits zahlreiche Fotos und Videos zerstörter russischer Kampffahrzeuge gezeigt, jetzt gibt es erstmals eine Drohnenaufnahme eines noch ablaufenden Gefechts. Das undatierte Video – wahrscheinlich vom 9. oder 10. März 2022 – des ukrainischen Geheimdiensts, zeigt den Überfall auf eine vorrückende Bataillonskampfgruppe (BTG) der Russen.
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Die Verteidiger konnten demnach bei ihrem Überraschungsangriff dem mutmaßlich 6. Panzer-Regiment der russischen Armee so schwere Verluste zufügen, dass sich dieses zum Rückzug gezwungen sah. Auch der Kommandeur der Einheiten soll dabei getötet worden sein.
"Es ist das erste Mal, dass man eine russische Bataillonskampfgruppe (BTG) in Aktion sieht und wie diese auf taktischer Ebene operiert", schreibt Militär-Experte Franz-Stefan Gady auf Twitter. Ob erfolgreich, sei allerdings ein ganz anderes Thema.
In der Forschung- und Entwicklungsabteilung der theresianischen Militärakademie des Bundesheeres in Wiener Neustadt wurde das Videomaterial und das Vorgehen der Russen ebenfalls eingehend analysiert:
Demnach besteht die BTG aus sowjetischen T-72 Kampfpanzer, mehreren BTR-82-Radschützenpanzern und BMP-1-Amphibienpanzern. Auch Putins Höllenfeuer-Waffe TOS-1 Buratino war mit angerückt. An der nordöstlichen Einfahrt des Ortsteils Skybyn bei Browary. Die Stadt liegt nur etwa 25 Kilometer vom Herz der Hauptstadt Kiew entfernt.
Per Drohne hätten die Ukrainer ihre Artillerie auf den russischen Panzer-Verband ausrichten und das Feuer eröffnen können. Auf aufgefangenen Funksprüchen soll zu hören sein, wie Offiziere den Überfall und Tod ihres Befehlshabers melden. Unter dem schwerem Feuer mussten die Russen ihren Vorstoß auf Kiew abbrechen sich erst über die Schnellstraße und später dann offenbar querfeldein zurückziehen.
Die Bataillonskampfgruppe erklärt
Bereits vor einer Woche hatte Oberst Markus Reisner, der Leiter der R&D-Abteilung an der MilAk, in einem Video den Aufbau einer klassischen Bataillonskampfgruppe der Russen erklärt. Da gebe es neben dem Kampfteil aus motorisierten Infantrieeinheiten und Kampfpanzern noch einen riesigen Teil an unterstützenden Einheiten wie Fliegerabwehr, Mehrfachraketenwerfer, Artillerie und Pionieren. Zusätzlich gebe es spezielle Führungs- und Cyberkräfte, letztere sind besonders für Drohnen-Aufklärung zuständig.
Im Vergleich zur Anzahl der Front-Einheiten wirkten die für den Nachschub zuständigen Einheiten eher unterbesetzt. Und das könnte genau die Achillesverse der russischen Armee sein, denn die Ukrainer überfallen immer wieder gezielt die Nachschublinien und konnten so den Vormarsch massiv einbremsen.