Ukraine

Video von US-Militärdrohne – das ist wirklich passiert

Russland und USA weisen sich gegenseitig die Schuld für den Drohnenabsturz im Schwarzen Meer zu – ein Video unterstützt die US-Version des Vorfalls. 

Russische Sukhoi Su-35 Kampfjets.
Russische Sukhoi Su-35 Kampfjets.
REUTERS

Ein Zwischenfall über dem Schwarzen Meer hat zu Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten zwischen Russland und den USA geführt. Nach dem Absturz einer unbemannten US-Militärdrohne beschuldigte Washington Russland, "unprofessionell", "unsicher" und "rücksichtslos" vorgegangen zu sein – zuvor sei es zu einer Kollision zwischen der Drohne und einem russischen Kampfjet gekommen. 

Moskau hingegen weist die Vorwürfe zurück und wirft den USA Provokation vor. Nun veröffentlichte das US-Militär ein Video von dem Vorfall, das die US-Version des Vorfalls am Dienstag unterstützt.

Jets beschädigen Propeller

Im Detail wirft das US-Militär den Russen vor, zwei ihrer Kampfjets hätten den Propeller der US-Drohne beschädigt, was den Absturz zur Folge hatte. Das veröffentlichte Video zeigt, wie ein russisches Kampfflugzeug sehr nah an die Drohne heranfliegt und Treibstoff ablässt. Die US-Kommandozentrale für Europa erklärte am Donnerstag weiter, dass der russische Su-27-Jet bei einem zweiten Anflug erneut Benzin abließ und dann mit der Drohne zusammenstieß.

Der Zusammenstoß ist auf dem Video jedoch nicht zu sehen. Laut Angaben der US-Behörden fiel die Kamera rund eine Minute aus. Der teils beschädigte Propeller der Drohne ist dann jedoch wieder zu sehen.

Inkompetenter Pilot

In der russischen Version des Zwischenfalls kamen die Kampfjets nicht mit der Drohne in Kontakt: Sie seien lediglich aufgestiegen, um einen unbekannten Eindringling zu identifizieren. Weiters sei der Transponder ausgeschaltet gewesen und die Drohne habe Kurs auf die russische Grenze genommen. Schlussendlich habe die Drohne bei einem scharfen Ausweichmanöver rapide an Höhe verloren und sei abgestürzt. 

Am Mittwoch kam es zu einem Telefonat zwischen den Verteidigungsministern der beiden Länder. Russlands Sergei Schoigu bemängelte, dass die USA Flugraumsperren im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg nicht beachtet hätten. Außerdem hätten die USA ihre Aufklärungstätigkeiten gegenüber Russland verschärft.

Sein US-amerikanischer Amtskollege Lloyd Austin entgegnete, dass die USA weiterhin dort fliegen würden, wo es ihnen das internationale Recht erlaube. Er wolle keine Eskalation und unterstelle Russland keine Absicht: Vermutlich sei es laut dem Ministeriumssprecher Ned Price aufgrund mangelnder Kompetenz eines russischen Piloten zu dem Vorfall gekommen. 

Russland will Drohne bergen

Russland ließ weiters wissen, man werde versuchen, die Trümmer der Drohne zu Aufklärungszwecken zu bergen. Man wolle offenlegen, was die USA mit der Mission vorhatten. US-Generalstabschef Mark Milley hingegen meint, die Drohne sei vermutlich ohne Wert. Es gebe „wahrscheinlich nicht viel zu bergen“.

Man wisse, wo sich die Drohne befindet – in etwa 1.200 bis 1.500 Metern Tiefe, so der Stabschef. Bei einer derartigen Tiefe sei die Bergung "für jeden schwierig". Zwar habe man dort selbst keine Schiffe, "aber wir haben viele Verbündete und Freunde in der Region, die bei den Bergungsarbeiten mithelfen werden."

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    Telegram / Legion Freiheit Russlands