Niederösterreich
Viagra könnte es bald rezeptfrei in der Apotheke geben
Männer aufgepasst, der 2. Februar ist ein wichtiger Tag: Denn da tagt die Rezeptpflicht-Kommission. Ein Punkt dabei: Viagra.
Gute Nachrichten für Männer und auch Frauen in Österreich: Viagra könnte es bald ohne jegliches ärztliches Rezept geben, frei verfügbar in Apotheken wie Lutschtabletten. Denn am 2. Februar tagt die Rezeptpflicht-Kommission in Österreich und muss eine Empfehlung, ob für Viagra weiterhin ein Rezept notwendig ist oder nicht, aussprechen. Diese Empfehlung wird dann ans Gesundheitsministerium weitergereicht, dieses muss dann alles in eine rechtliche Form gießen.
Das sagt Vorsitzender
Dr. Christoph Baumgärtel, von der AGES (Öster. Agentur für Ernährungssicherheit) und Vorsitzender der Kommission, hielt sich auf Nachfrage bedeckt: "Ich kann nur auf den 2. Februar 2022 verweisen, da tagen wir, das ist korrekt und da wird es eine Entscheidung geben."
Seit vielen Jahren fordern zahlreiche Pharmafirmen, dass Viagra in Österreich und Deutschland frei erhältlich sein sollte. Denn Länder wie Großbritannien, Norwegen, Schweiz oder Polen haben Viagra bereits "liberalisiert", um dem Schwarzmarkt- und Onlinehandel einen Riegel vorzuschieben. Denn viele Männer kaufen billige Nachbau-Tabletten im Internet.
Deutschland blieb hart
Nur: Deutschland blieb hart mit den männlichen, weichen Problemen. In Deutschland bleibt der Viagra-Wirkstoff Sildenafil weiterhin rezeptpflichtig. Ein Expertengremium der Arzneimittelbehörde BfArM in Bonn empfahl erst am Dienstag, Sildenafil nicht aus der Verschreibungspflicht zu entlassen.
Experten, wie Frank Sommer, erster Professor für Männergesundheit, verwies in einem "ZDF"-Artikel auf eine aktuelle Studie: "Wir haben 22 Produkte aus dem Internet untersucht. In 80 Prozent der Fälle war nicht das drin, was angegeben war." Und immerhin: Vier Stück der blauen Viagra-Rautetabletten kosten ungefähr bis zu 60 Euro, im Netz kosten die Nachbauten nur einen Bruchteil davon.
Eine regelmäßige Einnahme von Viagra erhöhe laut Experten auch das Risiko für Herzschädigungen. Also: Die Entscheidung über die Entlassung aus der Rezeptpflicht stellt am 2. Februar eine nicht leicht Aufgabe dar.