Beichte von Ex-Champion
Vettel hatte Angst, wieder ins Auto zu steigen
Sebastian Vettel ist viermalige Formel-1-Weltmeister. Nach einer Motorsport-Tragödie dachte der Deutsche aber an den sofortigen Rücktritt.
Zwischen 2010 und 2013 dominierte Vettel mit Red Bull die Motorsport-"Königsklasse". Insgesamt holte der Heppenheimer 53 Rennsiege, konnte bei Ferrari und zuletzt Aston Martin aber nicht an die Erfolge der Bullen-Ära anknüpfen. 2022 trat Vettel dann zurück, schaute kurz vor dem Start des Rennwochenendes von Imola aber wieder im Fahrerlager vorbei.
Aus einem ganz bestimmten Grund: Der Deutsche erinnerte an die größte Tragödie der Formel-1-Geschichte vor genau 30 Jahren, als auf der italienischen Strecke der Österreicher Roland Ratzenberger und einen Tag später Motorsport-Star Ayrton Senna ihr Leben verloren. Vettel organisierte deshalb einen gemeinsamen Lauf der aktuellen Formel-1-Piloten zum Senna-Denkmal in der berüchtigten Tamburello-Kurve. Es begann zu regnen, der Himmel weinte.
"Fahrer profitieren von diesem Wochenende"
"Es ist ein Jubiläum, um diesem tragischen Wochenende Tribut zu zollen. Es geht darum, dass soetwas nicht in Vergessenheit gerät", meinte Vettel, der vor dem Großen Preis am Sonntag auch ein paar Runden im Senna-McLaren aus dem Jahr 1993 drehen wird. "So seltsam es auch klingen mag, aber alle Fahrer profitieren von diesem Wochenende. Die Standards der Sicherheit sind verschoben worden", schilderte der Deutsche.
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Vettel dachte an Rücktritt
Alles änderte sich im Jahr 2014, als der talentierte Nachwuchspilot Jules Bianchi in Suzuka schwer verunfallte und Monate später verstarb. "Man ist sich natürlich der Gefahr bewusst, aber der Tod war nicht wirklich gegenwärtig. Dann gab es den Unfall von Bianchi, der diesen mit seinem Leben bezahlte", erzählte Vettel. Besonders getroffen war der Deutsche aber im Jahr 2019, als im Rahmen des Formel-1-Rennwochenendes von Spa der Formel-2-Pilot Anthoine Hubert tödlich verunglückte.
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Ein Moment, der den nun 36-Jährigen zum Nachdenken brachte. Vettel dachte sogar an den sofortigen Rücktritt, wie er nun erklärte. "Ich erinnere mich an die Telefonate mit meiner Frau und das Nachdenken, warum man überhaupt wieder ins Auto steigen soll", so der Heppenheimer über die bangen Stunden und Gespräche mit seiner Frau Hanna. Am Ende blieb der damalige Ferrari-Pilot der "Königsklasse" erhalten. "Es ist am Ende das, was ich liebe. Ich habe mich entschieden, weiter Rennen zu fahren", so Vettel.