"Wolfsgruß"-Jubel
Verwirrung um Demiral – Sperre doch nicht fix?
Türkei-Abwehrspieler Merih Demiral zeigte nach seinem Doppelpack gegen Österreich den "Wolfsgruß"-Jubel. Der Verband dementierte nun eine Sperre.
Im EM-Achtelfinale setzte sich die türkische Nationalmannschaft gegen das ÖFB-Team mit 2:1 durch, beendete damit das Fußball-Märchen der Elf von Ralf Rangnick. Saudi-Legionär Demiral zeigte nach seinem zweiten Treffer den "Wolfsgruß", ein Erkennungssymbol der "Grauen Wölfe", wie die Anhänger der rechtsextremistischen "Ülkücü"-Bewegung bezeichnet werden. Die Gruppierung wird in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet, der "Wolfsgruß" in Österreich seit 2019 verboten.
Deshalb wurde auch die UEFA aktiv, leitete ein Verfahren ein. Laut einem "Bild"-Bericht soll der Türke für zwei EM-Spiele gesperrt werden. Der türkische Fußballverband dementierte allerdings, dass bereits eine Entscheidung gefallen sei. Man habe noch bis Freitagvormittag Zeit, um Argumente gegen eine Demiral-Sperre vorzulegen, erklärte der Verband, bezeichnete Berichte einer Sperre als "Falschmeldungen".
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UEFA-Sperre wahrscheinlich
Trotzdem dürfte Europas Fußballverband wohl eine Sperre aussprechen. Denn laut UEFA-Regularien sind politische Statements auf dem Rasen und auf den Tribünen untersagt. En offizielles Urteil wird am Freitag fallen.
Mittlerweile ist der Fall längst zu einem Politikum geworden, sogar der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan schaltete sich ein. Das Staatsoberhaupt werde zum Viertelfinal-Duell der Türken gegen die Niederlande am Samstagabend nach Berlin reisen, dafür sagte Erdogan einen Besuch in Aserbaidschan ab.