Gastronom schäumt

"Verstehen Kunden nicht": Wirt ärgert sich über Politik

Mitarbeiter- und Energiekosten, Bürokratie: Die Gastronomie kämpft auch im neuen Jahr mit großen Herausforderungen. Ein Wirt ärgert sich nun.
Johannes Rausch
15.02.2025, 19:08

Eine Pleitewelle nach der anderen überrollt das Bundesland. Zu Jahresbeginn traf es ein traditionsreiches Wirtshaus im Mühlviertel: Am Montag wurde über die "Petermichl Gaststätten Betriebs Gmbh" ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Linzer Landesgericht eröffnet.

Auch weiterhin wird das Gaststättengewerbe mit zahlreichen Krisen zu kämpfen haben. Die Redaktion wollte jetzt von Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger wissen: Welche Aspekte sind 2025 für die Gastronomie heikel? Wo drückt der Schuh?

Zuerst erwähnt Mayr-Stockinger das Thema Energie: "Die Stromkosten fallen, aber die Netzgebühren steigen, das hat die Politik versabbelt." Diese anfallenden Mehrkosten würden sich bald "moderat" auf die Preise von Schnitzel und Co. auswirken.

Der Experte appelliert an die künftige Regierung: "Die Schere beim Einkaufspreis zwischen der Gastronomie und dem Handel darf nicht weiter auseinandergehen", sagt der Branchenkenner im "Heute"-Gespräch. Es sei nicht fair, dass ein Traditionswirtshaus hier mehr zahlen müsse als eine große Supermarktkette. "Das verstehen Kunden oft nicht."

"Bürokratie größte Herausforderung"

Ein anderer relevanter Punkt bei der Kostenaufstellung sei die Bürokratie: "Vor allem für Gasthäuser mit fünf bis zehn Mitarbeitern ist sie die größte Herausforderung", so der Wirt. "Hier wünsche ich mir für die Klein- und Mittelbetriebe mehr Entlastung."

Daneben seien die vergleichsweise hohen Personalkosten weiterhin belastend: "Mitarbeiter sind nach wie vor der treibende Kostenfaktor in der Gastronomie. Die Gesamtlohnkosten sind das Thema der Branche."

„Mitarbeiter sind nach wie vor der treibende Kostenfaktor in der Gastronomie.“
Thomas Mayr-StockingerWirtesprecher in der WKOÖ

Für Bierfans hat Mayr-Stockinger übrigens keine guten Nachrichten: "Nachdem die Brau Union im Herbst ihre Preise erhöht hat, werden die anderen Brauereien bis April nachziehen."

{title && {title} } JR, {title && {title} } 15.02.2025, 19:08
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