Niederösterreich

Versteckte Gefahr in Wiesen – Hund fast blind

Tierbesitzer und Tierärzte schlagen Alarm. Immer mehr Tiere müssen wegen Grannen behandelt werden - "Mein Hund verlor fast sein Augenlicht."

Tanja Horaczek
Das Auge von "Jester" war schon total entzündet. (Symbolbild)
Das Auge von "Jester" war schon total entzündet. (Symbolbild)
Privat, istock

Tierärzte haben derzeit viel zu tun. Schuld daran sind Grannenverletzungen. "Im Moment vergeht kaum ein Tag, ohne dass ein Patient mit derartigen Verletzungen bei uns eintrudelt", erklärt eine Tierärztin aus dem Bezirk Melk.

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    Grannen sind Teile von Getreide-Ähren.
    Grannen sind Teile von Getreide-Ähren.
    Getty Images/iStockphoto

    Hund kratzte sich und jaulte

    Hund "Jester" hätte fast sein Augenlicht wegen einer Granne verloren. "Ich war wie immer mit meinem Liebling spazieren, doch am Abend begann er sich stark am Kopf zu kratzen und in der Nacht jaulte er nur noch", berichtet Gerhard K. aus Melk gegenüber "Heute". Er schaute nach und fand zuerst nichts. Am nächsten Morgen schnappte sich der 47-Jährige "Jester" und brachte ihn zum Tierarzt.

    Schwere Verletzung der Hornhaut

    Dieser fand rasch heraus, warum der Hund so winselte. Bei ihm hat sich die Granne in den Bindehäuten des Auges verhakt (sh. Bilderserie). Das Auge war schon ganz verschwollen. Bei "Jester" hat die Granne bereits zu einer tiefen und sehr schmerzhaften Verletzung der Hornhaut des Auges geführt. Behutsam entfernte die Ärztin den Fremdkörper. "Mein Hund hätte erblinden können, wenn es nicht entdeckt worden wäre", teilt der Besitzer mit.

    Doch was sind Grannen? Sie sind Teile von Getreide-Ähren und sind nicht nur auf dem Land zu finden. Auf nicht gemähten Grünstreifen können sie sich rasch ausbreiten. Häufig treten sich Hunde Grannen in die Pfoten ein, oder beim Stöbern im Gras gerät eine Granne in den Gehörgang. Das Tückische an Grannen sind die kleinen Widerhaken an den Grannenhaaren. Sie führen dazu, dass sie sich mit jeder Bewegung weiter ins Gewebe hineinarbeiten.

    Fell von Tieren nach Spaziergang kontrollieren

    Das hat zum Beispiel zur Folge, dass eine in die Unterseite der Pfote eingetretene Granne meist schon nach wenigen Tagen an der Oberseite der Pfote zu einer fistelnden Verletzung führt. Im Ohr ist eine gefürchtete Komplikation die Verletzung und Durchwanderung des Trommelfells.

    Das sollten Tierbesitzer beachten:

    Vorbeugen ist schwierig. Versuchen Sie ungemähte Grünflächen derzeit am besten zu meiden. Sollten Sie einen langhaarigen Hund besitzen, macht es Sinn, zu dieser Jahreszeit die Pfoten auszuscheren, damit die Grannen nicht im Fell hängenbleiben. Hält Ihr Hund plötzlich den Kopf schief oder ein Auge schwillt unvermittelt zu und wird mit der Pfote gerieben, sollten Sie möglichst sofort beim Tierarzt vorstellig werden. 

    Doch nicht nur Hunde sind betroffen: Auch Katzen können durch Grannen schwere Verletzungen davon tragen.

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