Formel 1

Verstappen ist "Marsmensch, der nur gegen sich fährt"

Max Verstappen dominiert die Formel 1 mit spielerischer Leichtigkeit - und ist längst nicht satt. Die Gier nach Rekorden treibt den Weltmeister an.

Heute Redaktion
Pokerface Max Verstappen
Pokerface Max Verstappen
GEPA

Mit großen Kinderaugen blickt Max Verstappen hinauf zu Michael Schumacher. Glücklich, stolz, vielleicht auch ein wenig schüchtern wirkt der Niederländer auf diesem alten Foto, das ihn als kleinen Jungen neben dem damals unerreichbar scheinenden Formel-1-Giganten Schumacher zeigt und das derzeit fleißig in den Sozialen Medien geteilt wird.

Heute, viele Jahre später, blicken alle zu Verstappen auf - heute dominiert er die Formel 1 wie einst Schumacher nach Belieben. Der Sieg am Sonntag im belgischen Spa war sein zehnter im zwölften Saisonrennen. Das hat vorher nur einer geschafft: Rekordweltmeister Schumacher auf dem Weg zu seinem siebten und letzten WM-Titel 2004.

2023 gibt es keinen Zweifel daran, dass auch Verstappen seinen Erfolgslauf mit der dritten WM-Krone veredeln wird. "Unaufhaltsam wie Lava", sei der Niederländer, schrieb die Daily Mail, für die italienische Zeitung Tuttosport ist Verstappen ein "Marsmensch, der nur noch gegen sich selbst fährt".

Natürlich hat Verstappen seinen Erfolg auch dem überragenden RB19 seines Rennstalls Red Bull zu verdanken - aber er deklassiert eben alle, den Teamkollegen Sergio Perez eingeschlossen. Umso beeindruckender wirkt der Vorsprung von 125 Punkten auf den Mexikaner, den Verstappen bis zur Sommerpause angehäuft hat.

"Es ist in der Entwicklung noch kein Ende abzusehen", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky. Verstappen fahre mit unvergleichlicher "Leichtigkeit und Souveränität" und sei schon jetzt "einer der ganz Großes des Sports" - obwohl er gerade 25 Jahre alt ist.

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    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Eibner

    Angesichts seiner Überlegenheit könnte es Verstappen auch langsamer angehen, doch daran verschwendet er keinen Gedanken, perfektionistisch und erfolgshungrig giert er nach mehr. Als er im Qualifying am Freitag in Belgien nach einem taktischen Fehler fast im zweiten Teil gescheitert wäre, schimpfte Verstappen laut am Funk in Richtung seiner Crew - auch im Rennen lieferte er sich ein Wortgefecht mit seinem Ingenieur Gianpiero Lambiase.

    "Wir kennen uns lange und haben ein sehr gutes Verhältnis", sagte Verstappen beruhigend, Teamchef Christian Horner bezeichnete seinen Fahrer und Lambiase augenzwinkernd als "ein altes Ehepaar".

    Ein Paar, das noch jede Menge vorhat. Schon bei Verstappens Heimrennen in Zandvoort nach der Sommerpause (27. August) soll der nächste Rekord fällig sein. Gewinnt Verstappen auch dort, zieht er mit Sebastian Vettel gleich, der im Jahr 2013 neunmal nacheinander gewonnen hat - und ein Ende der Dominanz des Niederländers ist nicht in Sicht.

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      Michael Schumacher herzt den kleinen Max Verstappen.
      Michael Schumacher herzt den kleinen Max Verstappen.
      Screenshot Netflix

      Spannung dürfte an der Spitze also nicht mehr aufkommen - die aufregendste Frage ist die nach der Nummer zwei hinter dem Überflieger. Das hat auch die Konkurrenz längst erkannt. "Wir haben Fortschritte gemacht und das Bestmögliche erreicht", sagte Ferrari-Fahrer Charles Leclerc, am Sonntag hinter Verstappen und Perez Dritter: "Mit Red Bull können wir momentan nicht mithalten, wir konzentrieren uns auf uns."

      Mercedes-Teamchef Toto Wolff gab zu, dass der Zustand als chancenloser Verfolger "frustrierend" sei, das Auto von Rekordweltmeister Lewis Hamilton liefere "nicht genug Pace". In der Sommerpause "denken wir aber auch von morgens bis abends über das Auto nach", kündigte Wolff an - Verstappen und Co. dürften das gelassen zur Kenntnis nehmen.

      Textquelle: AFP/SID

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