Die Mühlkreisbahn – sie führt von Aigen-Schlägl (Bez. Rohrbach) bis zum Bahnhof Linz-Urfahr – wird täglich von unzähligen Pendlern benutzt. Kürzlich konnten sie ihren Augen nicht trauen: Wie Fotos der Plattform "Linza" zeigen, wurde eine Garnitur komplett mit dem Schriftzug "Ultra ASK" (Fangruppierung des Fußballvereins LASK; Anm.) und einer Vereinsfahne beschmiert.
Unangenehme Folge für betroffene Passagiere: Da sogar sämtliche Fensterscheiben angesprüht worden waren, sahen die Fahrgäste buchstäblich schwarz.
Laut ÖBB ist der genaue Zeitpunkt der Tat noch Gegenstand von Ermittlungen. "Ein Glück für unsere Fahrgäste: Der Zug war sowieso für ein technisches Update vorgesehen und fehlt somit nicht für unsere Kunden", heißt es von den Bundesbahnen auf "Heute"-Anfrage. Der besprühte Wagen wird derzeit gereinigt. Das Unternehmen erstattete Anzeige gegen Unbekannt, die Höhe des Sachschadens ist noch unklar.
Dennoch ärgerlich: Nach Angaben der ÖBB verursachten Graffitis auf Zügen alleine im vergangenen Jahr Schäden von 3,1 Millionen Euro – und zwar auf Kosten der Steuerzahler. Unangenehmer Nebeneffekt: Es kann auch zu Ausfällen von Zügen und somit einem großen Ärgernis für Pendler kommen.
Darum wird jedes einzelne zweifelhafte Kunstwerk konsequent zur Anzeige gebracht und in einer Datenbank dokumentiert. So können auch zurückliegende Delikte zugewiesen werden. Man arbeite hier eng mit der Polizei und den Behörden zusammen, um die Täter auszuforschen, so die ÖBB.
„Bahnanlagen und Züge sind kein Abenteuerspielplatz, ohne die richtige Ausbildung besteht Lebensgefahr.“Klaus BaumgartnerPressesprecher der ÖBB
Auf der Seite Legal Walls Oberösterreich - SPRAYCITY.AT können sich Interessierte über freigegebene Flächen für Graffitis informieren.
"Bahnanlagen und Züge sind kein Abenteuerspielplatz, ohne die richtige Ausbildung besteht Lebensgefahr", erklärt ÖBB-Pressesprecher Klaus Baumgartner. "Es gibt spezielle Flächen für Graffitis – Züge und Bahnhöfe gehören definitiv nicht dazu."
Das Besprühen von Zügen und Bahnanlagen kann nicht nur sehr teuer werden, sondern auch lebensgefährlich sein. Besonders auffällig ist laut ÖBB allerdings, dass Sprayern die Gefahr oft nicht bewusst ist, wenn sie sich illegal Zutritt zu den Bahnanlagen verschaffen. Denn dort finden auch nachts Verschubtätigkeiten und Zugverkehr statt. Die Waggons nähern sich mit hoher Geschwindigkeit und haben lange Bremswege.