Vorarlberg

Versicherungsbetrug: Mann schnitt sich Daumen ab

Am Dienstag wurde ein Mann am Landesgericht Feldkirch wegen schweren Betruges zu zwölf Monaten Haft und einer Geldstrafe verurteilt.

Dominik Mayer
Versicherungsbetrug: Mann schnitt sich Daumen ab
Der Mann wurde wegen schweren Betruges am Landesgericht Feldkirch verurteilt.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Der Angeklagte wollte von seiner Versicherung 320.000 Euro kassieren, weil er sich im August 2022 an der Frutz im Stehen den linken Daumen abgehackt hatte. Der 65-Jährige beteuerte, dass es ein Versehen und keinesfalls Absicht gewesen sei. Das Problem: Ein Gutachter hegte Zweifel.

Der Sachverständige der Versicherung ging zu 95 Prozent davon aus, dass sich der Beschuldigte mit Absicht selbst verstümmelte. Der Schnitt sei zu glatt gewesen. Auch der Gerichtssachverständige erklärte, es hätte ein Widerlager gebraucht, um den Daumen so abzutrennen.

Angeklagter sprach von Zufall

Der 65-Jährige hatte ein halbes Jahr zuvor, nach der Trennung von seiner Lebensgefährtin, eine neue Versicherung abgeschlossen. Der Angeklagte beteuerte, dass das Zufall gewesen sei. Er habe damals einfach das günstigste Angebot gewählt. Der Versicherungsmakler hingegen gab an, dass man über abgetrennte Daumen gesprochen habe, da es hier häufig Unterschiede bei den Versicherungen gebe.

Urteil nicht rechtskräftig

Vom Schöffengericht wurde der Vorarlberger wegen schweren Betrugs zu zwölf Monaten bedingter Haft und einer unbedingten Geldstrafe von 720 Tagsätzen zu je 30 Euro verurteilt. Neben dieser Strafe über insgesamt 21.600 Euro muss er dem Staat auch die Prozesskosten ersetzen. Da sich der Angeklagte drei Tage Bedenkzeit nahm, ist das Urteil nicht rechtskräftig.

Zudem wollte die Versicherung die Kosten für ihre Gutachten und einen Privatdetektiv ersetzt haben. Hier verwies die Richterin auf den Zivilrechtsweg. Zum Abschluss der Verhandlung betonte die Vorsitzende, dass es sich um ein mildes Urteil handle, da der Mann unbescholten war und kein Schaden entstanden sei. "Sie haben, außer keinen Daumen mehr, von der Sache nichts", betonte die Richterin.

Die Bilder des Tages

1/54
Gehe zur Galerie
    <strong>15.01.2025: Syrer zu Bezahlkarte: "Das Geld reicht nicht aus".</strong> In mehreren Gesprächen erzählen Asylwerber über ihre Erfahrungen mit der Sachleistungskarte in NÖ – <a data-li-document-ref="120083468" href="https://www.heute.at/s/syrer-zu-bezahlkarte-das-geld-reicht-nicht-aus-120083468">die Kritik ist groß &gt;&gt;&gt;</a>
    15.01.2025: Syrer zu Bezahlkarte: "Das Geld reicht nicht aus". In mehreren Gesprächen erzählen Asylwerber über ihre Erfahrungen mit der Sachleistungskarte in NÖ – die Kritik ist groß >>>
    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Österreich" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 65-jähriger Vorarlberger wurde am Landesgericht Feldkirch wegen schweren Betrugs zu zwölf Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe verurteilt, nachdem er versucht hatte, 320.000 Euro von seiner Versicherung zu erhalten, indem er sich absichtlich den linken Daumen abtrennte.
    • Obwohl der Angeklagte beteuerte, dass es ein Versehen war, zweifelten Gutachter an seiner Aussage, und das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da der Mann drei Tage Bedenkzeit nahm.
    DM
    Akt.