Wirtschaft
Verschwörungstheoretiker zweifeln an All-Tesla
Der Weltraumflug des kirschroten Tesla Roadster hat die Welt zum Staunen gebracht. Doch nicht jeder ist überzeugt, dass das Auto tatsächlich dort ist.
Sogar SpaceX-Boss Elon Musk gibt zu, dass die Aufnahmen seines Tesla Roadster im All irgendwie falsch aussehen. "Es sieht so lächerlich und unmöglich aus", sagte er nach dem Start der Falcon-Heavy-Rakete, die den Sportwagen am Dienstag ins All beförderte. "Aber du kannst sicher sein, dass es real ist, weil es so fake aussieht. Ehrlich", erklärte er weiter. Doch nicht jeder nimmt ihm das ab.
Besonders die Flat-Earther, die glauben, dass die Erde eine Scheibe sei, kauften Musk die Pioniertat nicht ab. Nach dem weltweit mit Spannung verfolgten Start der zurzeit stärksten Rakete schrieb die Flat Earth Society auf Twitter: "Menschen, die glauben, dass die Erde eine Kugel ist, weil 'sie im Internet ein Auto im Weltall gesehen haben', sind die gleichen, die sagen: 'Es ist wahr, ich habe es im TV gesehen.' Das ist ein schwaches Argument. Wieso sollten wird glauben, dass irgendein Privatunternehmen die Wahrheit sagt?"
Sterne fehlen
Andere Flat-Earther tauften das Raumfahrtunternehmen kurzerhand in FakeX um und bestanden darauf, dass der Weltraum-Tesla mitsamt der Starman-Puppe am Steuer im Photoshop entstanden sei. Als Beweis
, dass im Hintergrund keine Sterne zu sehen sind.
Dafür gibt es allerdings eine Erklärung. Obwohl im All unzählige Sterne zu sehen sind, leuchten sie verglichen mit der Erde und dem Mond viel schwächer. Um im Weltall aber gute Bilder von einem sich rasant bewegenden Objekt hinzukriegen, muss mit sehr kurzer Verschlusszeit gearbeitet werden, wie Iflscience.com schreibt. Dabei wird alles, was nicht hell ist, ganz einfach nicht abgebildet. Ähnlich wie auf einem nächtlichen Handyselfie sieht man außer den gut ausgeleuchteten Bereichen, dem eigenen Gesicht zum Beispiel, nur Schwarz.
Unwirkliche Farben
Auch die Farbe des kirschroten Teslas wurde als Beweis für eine Fälschung angeführt. Tatsächlich sieht die Farbe des Sportwagens anders aus als auf der Erde. Irgendwie strahlender, knackiger. Das liegt daran, dass im Weltraum im Gegensatz zur Erde kaum Partikel im Raum schweben, von denen das Licht abgelenkt und dadurch gestreut wird. Auch wird das Licht in der Luft anders gebrochen als im Vakuum des Alls. Aus diesem Grund gelingen mit dem Hubble-Weltraumteleskop auch derart viel bessere Aufnahmen von weit entfernten Sternsystemen, als dies mit einem Teleskop auf der Erde möglich wäre.
Eigentlich sind wir solche Bilder mit knackigen Farben aus dem All längst gewohnt. Das Blue Marble getaufte Bild der Erde aus 45.000 Kilometern Entfernung zum Beispiel existiert seit über 45 Jahren. Doch vielleicht habe man das auf diesen Bildern nicht realisiert, weil sie nicht so verrückt aussähen wie ein Tesla Roadster auf dem Weg in den Asteroidengürtel, erklärte Rick Sachleben, Experte der American Chemical Society, auf Livescience.com.
Mordkomplott?
Diese Argumente werden Zweifler natürlich nicht von ihrer Meinung abbringen, allen anderen aber sei gesagt: Nur weil etwas aussieht wie aus einem Hollywoodfilm, muss es nicht zwingend eine Fälschung sein. Man kann also getrost davon ausgehen, dass der Tesla im All unterwegs ist.
Und glaubt man einem anderen Twitter-Spaßvogel, hatte Elon Musk auch gar kein Interesse daran, die ganze Aktion zu faken. Im Gegenteil: Twitter-Nutzer Jim McCauley spekuliert, dass im Starman mehr steckt, als Musk zugibt. Er fragt: "Was wäre, wenn Elon Musk soeben den perfekten Mord begangen hat?"
(jcg)