Wien

Vermummte sprengen sich bereits wie wild durch Wien

Explosionen im Sekundentakt – vor allem in Favoriten geht bei vielen Bürgern die Angst um. Dort zünden Vermummte bereits Böller auf offener Straße.

Rene Findenig
Zahlreiche Hilferufe wegen Pyro-Fanatikern gehen am Silvesterabend bei der Polizei ein.
Zahlreiche Hilferufe wegen Pyro-Fanatikern gehen am Silvesterabend bei der Polizei ein.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Schon Stunden vor dem Silvesterabend kündigten Unbekannte im Internet Feuerwerks-Randale vor allem in Wien-Favoriten, aber auch in anderen Wiener Bezirken wie Simmering und Liesing an. Und: Anheizer wollten sich um 22 Uhr zu einer regelrechten Feuerwerks-Straßenschlacht um 22 Uhr am Wiener Reumannplatz treffen. Bereits kurz vor 19 Uhr trafen die ersten Meldungen ein. So sammelten sich mehrere Vermummte im Sonnwendviertel und zündeten dort auf offener Straße Böller und Raketen – das Viertel gilt laut einem Insider wegen vieler Innenhöfe als Hotspot der Böller-Fanatiker.

"Erste illegale Pyrotechnik in der Sonnwendgasse (Wien-Favoriten). Mehrere Dutzend teils vermummte Personen. Selbe Örtlichkeit wie damals beim Waffengebrauch zu Halloween", meldete auch der Nutzer "Esterreicherr". Auch in der Inneren Stadt beim Silvesterpfad böllert es gewaltig. "Aktuell starker Zustrom und auch immer wieder Böller und Raketen im Bereich #InnereStadt", meldete "Großeinsatz TV". Ebenfalls brandheiß: Zu einem großen Polizeieinsatz kam es auf der Wiener Nevillebrücke – ein Mann schoss mit einer Schreckschusspistole aus dem Fenster und verängstigte Passanten.

"Dachte, mein Leben endet"

"Der heutige Tag war irre, ein Typ schießt aus seinem Fenster im 5. Bezirk. Zum Glück nur mit einer Schreckschusspistole, trotzdem dachte ich mein Leben endet heute", berichtet ein weiterer Twitter-Nutzer. Um Hilfe rufen auch viele Bürger in Wien-Penzing: "Hallo,in 1140 Wien, Reinlpark, Reinlgasse, Fenzlgasse, Linzerstraße wird seit Stunden geböllert. Aber von der Polizei ist weder in der Linzerstraße bis zur Hütteldorfer Straße nichts zu sehe. Fürchte mich schon vor Mitternacht. Da rotten sich die Knaller in der Gegend zusammen", so eine Nutzerin an die Polizei.

Ein anderer: "liebes LPD Wien- wollt ihr Mal in 1140 Wien vorbeischauen? Reinlpark wär super- da haben sie nämlich echt viel Spaß beim knallen. Wir nicht. Unsere Tiere auch nicht." Ein weiterer Nutzer meldet: "Wisst ihr eh, dass ein paar Deppen seit einiger Zeit versuchen, Ottakring wegzusprengen?" Und: "Die wo Straßendienst schieben müssen heute, sind die ärmsten Schweine. Hoffentlich gibt's keine Toten bei diesen Rudel verblödeter Affen die da draußen frei rumlaufen."

Indes geben sich die Pyro-Fanatiker vollkommen abgehoben: Wien wird "brennen", Wien wird "bombardiert", "Ukrainer sollen sich zuhause fühlen" – auf TikTok drohen diese Fanatiker in Wien mit einem Pyrotechnik-Krieg. Alles Details dazu liest du hier.

"Überall knallt und kracht es"

"Wie geht es heute Abend wohl Menschen, die vor Detonationen, #Raketen & #Krieg geflohen sind, die sich Sorgen um ihre Lieben daheim machen? Ich bin am frühen Abend vom Parlament nach Favoriten geradelt, überall knallt und kracht es. Emotionaler Kriegszustand bei uns. So traurig", schreibt dazu passend die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Bayr auf Twitter. 

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