Wintersport
Ski-Ass Shiffrin über Verletzung und Karriere-Ende
Mikaela Shiffrin hat es derzeit nicht leicht. Tragische Todesfälle in der Familie, die Corona-Probleme und eine Verletzung. Wann hat sie genug?
Vergangenes Jahr verlor die US-Athletin ihre Großmutter. Im Februar verstarb ihr Vater Jeff völlig überraschend. Eine harte Zeit für Shiffrin, die sie heute noch beschäftigt. "Das waren Wellen, die über mich und meiner Familie einbrachen. Ich hatte das Gefühl, gerade noch genügend Luft zu bekommen, um weiterzuleben. Aber nicht genügend Luft, um wirklich zu atmen", meint sie in einem Instagram-Video.
Dazu kommt die Corona-Pandemie, wegen der es vielen anderen Menschen noch schlechter gehe als der 25-Jährigen. "Dennoch fällt es mir oft schwer, morgens aufzustehen. Ich würde häufig am liebsten liegenbleiben", gesteht sie.
Auf der Piste war sie ohnehin schon länger nicht mehr zu sehen. Den Saison-Auftakt in Sölden ließ sie aus, auch der Parallel-Riesentorlauf in Zürs in drei Wochen ist wohl kein Thema. Grund: eine hartnäckige Rückenverletzung. "Ich mache Physio und Reha. Der Rücken heilt und ich hoffe, für die Rennen in Levi zurück zu sein", hofft Shiffrin auf einen Start in Finnland am 21. und 22. November.
Das letzte Training zwischen den Slalomstangen absolvierte Shiffrin im Juli. Dennoch hat sie den Ski-Weltcup noch nicht abgehakt. "Die aktuelle Situation kotzt mich schon an. Ich war so nahe dran. Dann kam die Verletzung. Ich will aber unbedingt zurückkehren", stellt sie klar.
Heißt: Einen Rücktritt wird es so bald nicht geben. "Ich will meine Karriere nicht wegen einer Familientragödie beenden. Sondern bald zurück im Starthaus sein und das Skifahren genießen." Obwohl Shiffrins Welt nach dem Tod des Vaters nicht mehr dieselbe ist: "Früher gab es für mich nur das Skifahren. Seit diesem Sommer weiß ich, dass es aber viel mehr gibt." Trotzdem gelten ihre Gedanken in erster Linie dem Sport, sogar schon Olympia 2022 in Peking. "Ich denke daran, auch wenn es noch weit weg ist."