Niederösterreich

Sprit-Rallye! Verkehrsclub will Tempo 100 statt 130

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) begrüsst den Energiegipfel am Sonntag. Jedoch: Der VCÖ ist gegen eine Herabsetzung der Mehrwertsteuer.

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Tanken wird täglich teurer. Der Ukraine-Krieg lässt die Spritpreise explodieren. (Symbolbild)
Tanken wird täglich teurer. Der Ukraine-Krieg lässt die Spritpreise explodieren. (Symbolbild)
Felix Kästle / dpa / picturedesk.com

Der VCÖ will nicht, dass Steuern auf Treibstoff (Anm.: MöSt und MwSt; bei Diesel und Benzin rund die Hälfte des Gesamtpreises) gesenkt werden - Preise weit über 2 Euro pro Liter scheinen den VCÖ wenig zu stören. Der Club begrüßt den Energiegipfel der Regierung am Sonntag.

"3 Krisen"

"Wir sind mit drei großen Krisen konfrontiert, die zusammenhängen: Der grausame Krieg Putins, der mit unserem Erdöl- und Erdgasverbrauch mitfinanziert wird. Eine Teuerung wegen der Abhängigkeit von fossiler Energie. Und eine sich verschärfende Klimakrise. Wir brauchen jetzt rasch Maßnahmen, die den Verkehr aus der Erdölfalle holen und damit alle drei Krisen bekämpfen", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

Keine Steuersenkung und Ja zur CO2-Steuer

Allgemeine Steuerbegünstigungen, wie die Senkung der Mehrwertsteuer, seien der falsche Weg. Der VCÖ weist darauf hin ,dass die zehn Prozent der Haushalte mit dem höchsten Einkommen sieben Mal so viel Sprit tanken, wie die zehn Prozent mit dem niedrigsten Einkommen. Auch das WIFO hat bereits darauf hingewiesen, dass solche Maßnahmen den wohlhabendsten Haushalten am stärksten nützen und kontraproduktiv sind.

"Statt auch Porsche-Fahrer zu unterstützen, braucht es zielgerichtete Förderungen, wie einen erhöhten Klimabonus für einkommensschwache Haushalte sowie die Erhöhung der Mindestpension und Mindestsicherung", so VCÖ-Sprecher Gratzer. Auch aus sozialer Sicht völlig kontraproduktiv wäre eine Verschiebung der CO2-Steuer, weil damit auch der Klimabonus wegfällt,  der Haushalte mit geringerem Einkommen am stärksten nützt.

Der VCÖ will aber generell den Spritverbrauch reduzieren mit Maßnahmen wie Tempo 100 statt 130 und 80 statt 100, weniger Kurzstreckenfahrten und mehr Home-Office-Tagen. Dass mehr Home-Office-Tage zu einem höheren Strom- und Gasverbrauch (wenn vorhanden) führt, bleibt unerwähnt.

"Die Erdölpreise am Weltmarkt können wir nicht beeinflussen, sehr wohl aber können wir unseren Spritverbrauch reduzieren. Und je weniger Diesel und Benzin wir verbrennen, umso weniger Geld fließt in die Kassen despotischer Regime", betont VCÖ-Sprecher Gratzer. Als Einzelperson kann man mit spritsparendem Fahrstil den Verbrauch um 15 bis 20 Prozent senken, Fahrgemeinschaften bilden, kurze Strecken zu Fuß oder mit Fahrrad zurücklegen und,  wenn es möglich ist, auf Öffis umsteigen.

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