Tränen-Interview

Vergewaltiger bei Olympia: Er bricht sein Schweigen

Steven van de Velde trat bei Olympia im Beachvolleyball an. Vor den Spielen gab es aber Diskussionen, er wurde wegen Vergewaltigung verurteilt.

Sport Heute
Vergewaltiger bei Olympia: Er bricht sein Schweigen
Steven van de Velde ist ein verurteilter Vergewaltiger, gab nach seinem Olympia-Auftritt ein Interview.
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2016 wurde van de Velge in Großbritannien verurteilt, weil er Sex mit einem zwölfjährigen Mädchen hatte. Der Niederländer musste daraufhin für 13 Monate ins Gefängnis – erst auf der britischen Insel, dann in den Niederlanden. Das Opfer soll sich nach wie vor in psychischer Betreuung befinden. Van de Velde hatte die Tat einmal als "den größten Fehler meines Lebens" bezeichnet.

Trotz der Diskussionen um seine Person durfte der heute 29-Jährige an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen, schied mit seinem Partner Matthew Immers im Achtelfinale aus.

Die Nominierung van de Veldes hatte jedenfalls für einen Aufschrei gesorgt. Anwälte von Opfern sexueller Gewalt und Fans forderten den Ausschluss, es gab sogar eine an das IOC gerichtete Petition. Das Internationale Olympische Komitee erklärte aber, dafür nicht zuständig zu sein. Auch bei den Spielen in Frankreichs Hauptstadt selbst gab es Pfiffe und Buh-Rufe für den Beachvolleyballer. Er selbst übernachtete nicht im Olympischen Dorf.

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    Lara Vadlau und Lukas Mähr sind Olympiasieger.
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    gepa

    Tränen-Interview

    Van de Velde schwieg während der gesamten Spiele, gab nun aber im niederländischen TV-Sender "NOS" ein emotionales Interview. Darin erklärte der 29-Jährige, er könne die Reaktionen des Publikums nachvollziehen. "Willst du jemanden mit dieser Geschichte? Kann er auf dem Podest stehen? Das sind legitime Fragen", meinte der Beachvolleyballer. "Ich kann nicht ändern, was die Leute über mich denken. Man kann mich für immer für das verantwortlich machen, was passiert ist, und das ist in Ordnung, denn so ist es nun einmal. Es ist ihr Recht, ich akzeptiere das", betonte van de Velde.

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      Kletter-Star Jakob Schubert gewinnt die Bronzemedaille.
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      Reuters

      Die Reaktionen des Publikums könnten van de Velde beeinflusst haben, wie er nun meinte: "Wenn ich darüber nachdenke, wie sehr ich mich auf nebensächliche Dinge konzentriert haben – wie ich auf dem Feld sein will – anstatt mich mit der Taktik des Gegners zu beschäftigen, dann kann man schon sagen, dass es einen Einfluss hatte."

      Er habe mehrmals darüber nachgedacht, nicht an den Olympischen Spielen teilzunehmen, erzählte er weiter, den Gedanken aber verworfen. "Ich dachte: ,Das will ich nicht.´ Ich werde anderen nicht die Macht geben, zu entscheiden, dass sie mich wegschikanieren oder loswerden können", betonte der Beachvolleyballer. Mittlerweile ist Van de Velde verheiratet, hat einen Sohn. "Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich vor zehn Jahren war", so der 29-Jährige.

      Auf den Punkt gebracht

      • Der ehemalige Beachvolleyballspieler Steven van de Velde, der wegen Vergewaltigung verurteilt wurde, gab in einem emotionalen Interview mit dem niederländischen TV-Sender "NOS" zu, dass er die Reaktionen des Publikums bei den Olympischen Spielen nachvollziehen könne
      • Er betonte, dass er nicht ändern könne, was passiert sei, und dass er die Entscheidung, an den Spielen teilzunehmen, nicht anderen überlassen wollte
      • Van de Velde ist mittlerweile verheiratet und hat einen Sohn, und er betonte, dass er sich in den letzten zehn Jahren verändert habe
      red
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