Olympia-Aufreger
Sein Opfer war zwölf – Petition gegen Vergewaltiger
Der Niederländer Steven van de Velde wurde wegen Vergewaltigung verurteilt. Nun soll sein Start in Paris verhindert werden.
Steven van de Velde ist wohl einer der umstrittensten Athleten bei den Olympischen Spielen in Paris. Der Niederländer wurde 2016 wegen Vergewaltigung verurteilt. Als 19-Jährige hatte er eine alkoholisierte zwölfjährige Britin dreimal vergewaltigt, die er zuvor auf Facebook kennengelernt hatte, dafür wurde er zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt, kam nach 13 Monaten aber frei. Nun darf der 29-jährige Spitzensportler bei Olympia an den Start gehen.
Doch es regt sich Widerstand. Eine Petition auf "Change.org" will verhindern, dass Van de Velde in Paris tatsächlich antreten darf. Es wird eine Disqualifikation gefordert. Die Petition steht am 16. Juli bei über 41.800 Unterschriften, darin steht: "Lasst uns alle unsere Stimme erheben gegen jede Vorgehensweise, die Gerechtigkeit und die Sicherheit unserer Kinder untergräbt."
"Seit Rückkehr Musterprofi"
Die Verurteilung erfolgte zwei Jahre nach der Tat, Van de Velde kam zunächst in Großbritannien in Haft, wurde nach zwölf Monaten in seine Heimat überstellt. Und dort freigelassen, weil die Gesetzeslage in den Niederlanden eine andere ist. Seine Strafe ist getilgt. "Ich kann das Geschehene nicht rückgängig machen, muss die Konsequenzen dafür tragen. Es war der größte Fehler meines Lebens", erklärte der heute 29-Jährige.
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Trotz seiner Vergangenheit wurde der Beachvolleyballer vom niederländischen Olympischen Komitee für die anstehenden Spiele in Paris nominiert. "Wir kennen Stevens Geschichte", sagte Michel Everaert, Generaldirektor des niederländischen Volleyballverbands.
Bevor Van de Velde auf den Sand zurückkehrte, habe man sich intensiv mit dem niederländischen Olympischen Komitee sowie dem internationalen Volleyballverband ausgetauscht, so Everaert. "Seit seiner Rückkehr hat er sich als Musterprofi und vorbildlicher Mensch ausgezeichnet." Darum habe er die volle Unterstützung für die Teilnahme an den Olympischen Spielen, so Everaert.
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Trotz der Verurteilung steht auch das niederländische Olympische Komitee hinter der Nominierung. "Van de Velde erfüllt nun alle Qualifikationsanforderungen für die Olympischen Spiele und ist somit Teil des Teams", so das Komitee in einer Mitteilung.
Auf den Punkt gebracht
- Eine Petition auf "Change.org" fordert die Disqualifikation des niederländischen Beachvolleyballers Steven van de Velde bei den Olympischen Spielen in Paris, da er wegen der Vergewaltigung eines zwölfjährigen Mädchens verurteilt wurde
- Trotz seiner Vergangenheit erhält er Unterstützung vom niederländischen olympischen Komitee, das ihn als Musterprofi bezeichnet und seine Teilnahme an den Spielen befürwortet